Effektive Tipps gegen eine Überschuldung

Effektive Tipps, die vor einer Überschuldung schützen 

Größere Anschaffungen mit einem Kredit zu finanzieren, ist nicht außergewöhnlich, und dass die finanzielle Situation auch mal etwas angespannt sein kann, kommt vor. Solange der Kredit auf einem soliden Fundament steht und absehbar ist, dass sich die Finanzsituation auch wieder entspannt, besteht auch kein Grund zur Panik. 

Allerdings sind immer mehr Menschen in Deutschland von einer drohenden Überschuldung betroffen und die Anzahl an Privatinsolvenzen steigt kontinuierlich.

Die Gründe für die Schulden können dabei sehr vielfältig sein. So können Arbeitslosigkeit, eine Krankheit oder eine Scheidung das finanzielle Fundament genauso ins Wanken bringen wie eine Ausgabenseite voller Ratenkäufe und letztlich unnötiger Posten. Es gibt allerdings einige recht einfache Mittel und Wege, um eine drohende Überschuldung zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. 

Hier einige effektive Tipps, die vor einer Überschuldung schützen, in der Übersicht:

Nur soviel Geld ausgeben, wie vorhanden ist.

Der effektivste Tipp zum Schutz vor einer Überschuldung ist so einfach wie logisch, denn es sollte immer nur soviel Geld ausgegeben werden, wie zur Verfügung steht. Zu den häufigsten Gründen für eine Überschuldung gehört, dass der Schuldner schlichtweg den Überblick verliert und gar nicht merkt, dass er Monat für Monat mehr Geld ausgibt, als er einnimmt. 

Abhilfe schafft hier eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Dazu werden auf einer Seite alle regelmäßigen Einnahmen notiert, beispielsweise Lohn, Gehalt oder Arbeitslosengeld und Kindergeld. Notiert werden aber nur die Einnahmen, die tatsächlich als feste Größe jeden Monat zur Verfügung stehen. 

Auf der anderen Seite stehen die regelmäßigen Ausgaben wie Miete, Strom- und Heizungskosten, Kosten für das Fahrzeug, Versicherungen, Kreditraten, Telefonkosten und Kosten für Lebensmittel, Kleidung und Freizeitaktivitäten. Die Ausgaben werden dann von den Einnahmen abgezogen und das Ergebnis zeigt, ob und wie viel Geld tatsächlich zur freien Verfügung steht.

Unnötige Ausgaben streichen.

In vielen Fällen gibt es einige Kostenfaktoren, die ohne größere Probleme eingespart werden könnten. Daher lohnt es sich, die Ausgaben regelmäßig zu überprüfen. So kann sich beispielsweise der Blick in die Versicherungspolicen lohnen. Häufig sind Versicherungen doppelt vorhanden oder es handelt sich um ältere Tarife, die es mittlerweile deutlich günstiger gibt.

Gleiches gilt für Telefon, Handy, Internet, Strom und Gas. Hilfreich ist außerdem natürlich immer, wenn die Einnahmenseite etwas aufgestockt werden kann. Dabei ist auch dies oft schon mit wenig Aufwand möglich. Es muss nämlich nicht immer unbedingt ein Neben- oder Zweitjob sein.

In nahezu jedem Haushalt befinden sich Gegenstände, die nicht genutzt werden, angefangen bei Kleidung über Dekorationsgegenstände bis hin zu Küchengeräten. Wer regelmäßig aussortiert und die Sachen auf dem Flohmarkt oder im Internet verkauft, schafft nicht nur Ordnung, sondern kann sich auch ein wenig Taschengeld verdienen. 

Kreditraten zusammenfassen.

Ein ebenfalls sehr häufiger Grund für eine Überschuldung ist, dass mehrere Kredite abgeschlossen und für viele Käufe eine Ratenzahlung vereinbart wird. Diese für sich kleinen Beträge summieren sich dann aber oft zu einer kaum noch bezahlbaren Gesamtbelastung. 

Um den Überblick nicht zu verlieren, aber auch um die Kosten zu senken, ist ratsam, einen Kredit aufzunehmen und damit die vielen kleineren Raten abzulösen. Dadurch ist dann nur noch eine Rate vorhanden, die allerdings so gewählt sein sollte, dass sie sicher auch bezahlt werden kann. 

Auch hier hilft wieder die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Als Grundregel gilt dabei, dass die Kreditrate nicht so hoch sein sollte wie das frei verfügbare Einkommen, sondern etwas niedriger. Dadurch ist ein finanzieller Puffer vorhanden, falls unerwartete Ausgaben anstehen sollten. Bleibt doch mehr Geld übrig, kann dieses Geld immer noch als Sonderzahlung in den Kredit fließen.

Einkäufe bar bezahlen.

Ein einfacher, aber überaus effektiver Tipp ist, Einkäufe bar zu bezahlen. Es kommt häufig vor, dass schöne Dinge, die spontan beim Einkaufbummel entdeckt wurden, mit der Kredit- oder der EC-Karte bezahlt werden, weil gerade nicht genug Bargeld im Geldbeutel ist. 

Spätestens mit der nächsten Abrechnung wird dann aber deutlich, dass mehr Geld ausgegeben wurde, als geplant war und im Budget liegt. Als sinnvolle und effektive Maßnahme gegen eine Überschuldung bietet es sich daher an, am Monatsanfang einen bestimmten Geldbetrag vom Konto abzuheben. Dieses Geld ist dann das Budget für den gesamten Monat und die Einkäufe werden mit diesem Geld in bar bezahlt. Dies hilft, den Überblick zu behalten und verhindert gleichzeitig, dass mehr Geld ausgegeben wird, als vorhanden ist.

Übrigens wird dadurch oft auch weniger Geld auszugeben, denn es fällt schwerer, Bargeld wegzugeben als eine Plastikkarte zu zücken. Ganz nebenbei wird dadurch auch ein anderer Grund vermieden, der regelmäßig zu einer Überschuldung führt. Viele Versandhäuser und Anbieter aus dem Bereich Home- und Teleshopping bieten den Kauf auf Zahlungsziel an. 

Das bedeutet, der Kunde kauft die Ware und erhält sie sofort, muss sie aber erst in beispielsweise sechs Monaten bezahlen. Hier liegt jedoch ein hohes Risikopotenzial, denn nicht selten geraten solche Einkäufe in Vergessenheit und wenn die Zahlungen fällig werden, ist kein Geld vorhanden.  

Gläubiger sofort informieren.

Ist die Situation bereits eingetreten, dass Rechnungen oder Raten nicht mehr bezahlt werden können, sollte der Gläubiger umgehend informiert werden. Es ist der absolut falsche Weg, Mahnungen zu ignorieren oder abzuwarten und darauf zu hoffen, dass sich die Situation irgendwann irgendwie von alleine löst. Grundsätzlich möchte jeder Gläubiger, dass seine Forderungen beglichen werden. 

Aus diesem Grund wird ein Gläubiger gesprächsbereit sein, wenn er rechtzeitig informiert wird. Eine Stundung der Forderungen ist zwar die Ausnahme, aber in den meisten Fällen ist es möglich, eine Lösung zu finden, mit der beide Seiten leben können. Wer den Überblick verloren hat oder die Situation aus eigener Kraft nicht verbessern kann, sollte außerdem professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Der Gang zur Schuldnerberatung ist sicherlich nicht immer einfach, aber kein Schuldner muss und sollte aus Scham oder Angst vor einer Verurteilung auf die Hilfe verzichten. 

Viele Städte und Wohlfahrtsverbände bieten die kostenlose Schuldnerberatung an, die eine Reihe von Aufgaben übernimmt. So wird beispielsweise die Finanzsituation ermittelt und ein Plan erarbeitet, wie der Schuldner aus dieser Situation wieder herauskommt. 

Genauso hilft die Schuldnerberatung aber auch bei der Kommunikation mit Gläubigern und Behören und unterstützt nicht zuletzt auch durch aufbauende und aufmunternde Worte.

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