Wichtige Tipps zum Kreditgespräch

Die wichtigsten Tipps und Infos rund um das Kreditgespräch 

Wer bei einer Bank einen Kredit beantragen möchte, sollte nicht nur gut vorbereitet in das Kreditgespräch gehen, sondern auch die grundlegenden Spielregeln bei der Kreditvergabe kennen. Grundsätzlich spielt es dabei keine Rolle, ob es sich um eine Privatperson, einen Existenzgründer oder ein gestandenes Unternehmen handelt.

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Damit sich die Chancen und Aussichten auf ein Darlehen zu möglichst günstigen Konditionen erhöhen, hier die wichtigsten Tipps und Infos rund um das Kreditgespräch kompakt zusammengefasst: 

Die gesetzlichen Vorgaben

Seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise hat das Ansehen der Banker deutlich gelitten. Vor allem in den USA wurde vielen Banken vorgeworfen, Kredite viel zu leichtfertig vergeben zu haben. Mittlerweile wird den Banken vorgehalten, viel zu zurückhaltend zu agieren und immer wieder taucht in diesem Zusammenhang der Begriff Kreditklemme auf. 

Letztlich ist es jedoch so, dass sich die Banken infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise nur strenger an die gesetzlichen Vorgaben für die Kreditvergabe halten. Diese wiederum besagen, dass eine Bank jedes Risiko mit einem bestimmten Prozentsatz Eigenkapital absichern muss. 

Je höher das Risiko von Zahlungsausfällen ist, desto mehr Eigenkapital muss die Bank also als Sicherheit hinterlegen. Aus diesem Grund vergeben Banken Kredite bei schlechter Bonität nur zu teureren Konditionen oder lehnen eine Kreditvergabe ab.   

Die Kriterien für ein gutes Rating der Kreditnehmer

Ob und zu welchen Konditionen ein Kredit vergeben wird, hängt von dem Rating ab. Die Bank überprüft jeden Kreditnehmer und die Note, die sich aus dem Ratingverfahren ergibt, bestimmt über die Höhe des Zinssatzes. Je höher die Kreditsumme ist, desto penibler fällt das Prüfverfahren aus, zudem schauen Banken bei Unternehmen in den meisten Fällen noch genauer hin als bei Privatpersonen. 

Die konkreten Details ihres Ratingverfahrens gibt eine Bank nicht bekannt. Allerdings handelt es sich bei den konkreten, geheimen Details letztlich nur um die Gewichtung der einzelnen Parameter, denn die grundlegenden Kriterien und Faktoren bei der Bonitätsbewertung sind immer gleich.

Für das Rating sind fünf Bereiche von wesentlicher Bedeutung:

1.       Die wirtschaftlichen Verhältnisse. 

Die Bank analysiert die finanziellen Voraussetzungen und überprüft dabei, wie es um die Vermögens-, die Ertrags- und die Finanzlage bestellt ist.

2.       Die Sicherheiten. 

Die Bank überprüft, wie sich die finanzielle Lage künftig entwickeln wird, also ob das Unternehmen oder die Privatperson auch in Zukunft in der Lage sein wird, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Zudem werden die früheren Beziehungen zu anderen Banken analysiert und bewertet.

3.       Das Management. 

Bei einem Unternehmen spielt außerdem eine wichtige Rolle, welche Erfahrungen, Kompetenzen und Erfolge es vorweisen kann. Das Management ist jedoch auch bei Privatpersonen nicht unwichtig, auch wenn es hier eher darum geht, wie die Person mit ihren Ein- und Ausgaben wirtschaftet.

4.       Das Personal. 

Bei Unternehmen wird analysiert, welche erfahrenen Mitarbeiter, welche Nachwuchstalente und damit welches Zukunftspotenzial vorhanden sind. 

Im Privatbereich stellt der familiäre Hintergrund das entsprechende Pendant dar, denn wenn mehrere Einkommen vorhanden sind und die Forderungen auf mehrere Schultern verteilt sind, fallen auch die Risiken von Zahlungsausfällen geringer aus.

5.       Der Markt und die Branche. 

Ein Unternehmen, das sich mit gefragten Produkten in einer sicheren und umsatzstarken Branche bewegt, wird sehr viel leichter einen Kredit bekommen, als ein Unternehmen in einem stagnierenden Wirtschaftszweig. Bei Privatpersonen spielt eher der Verwendungszweck eine Rolle.

Wer Kapital für ein Bauvorhaben benötigt, kann eher mit einer Zusage rechnen, denn in diesem Fall hat die Bank als Sicherheit einen Gegenwert in Form des Hauses. Schwieriger wird es da schon bei einem Kredit für einen teuren Fernseher oder einem Auto, denn solche Dinge verlieren mit der Zeit deutlich an Wert.  

Die Vorbereitung

Bei einem Kreditgespräch handelt es sich nicht um ein nettes Informationsgespräch mit offenem Ausgang. Insofern ist es sehr wichtig, sich gründlich auf das Gespräch vorzubereiten. 

Andernfalls dürfte es schwerfallen, die Bank von der Ernsthaftigkeit der Absichten und dem Sinn der Investition zu überzeugen. Zur Vorbereitung gehört, alle erforderlichen Unterlagen zusammenzutragen und in ordentlicher Form vorzulegen. 

Die Argumente

Grundsätzlich sollte jedem Bankkunden klar sein, dass eine Bank einen Kredit vergeben kann, aber keineswegs dazu verpflichtet ist. Insofern ist der Bankkunde gut damit beraten, das Kreditgespräch als eine Verhandlung oder ein Verkaufsgespräch einzustufen. 

Es geht also darum, die Bank mit aussagekräftigen Argumenten zu überzeugen. Hierzu gehören zum einen klar belegbare Fakten in Form von Bilanzen, Vermögensaufstellungen oder Einkommensnachweisen. Zum anderen sollte der Bankkunde aber auch auf alle möglichen Fragen vorbereitet sein. Zu den typischen Fragen gehört, wofür der Kredit benötigt wird, wie lange der Kredit laufen soll, welche Maßnahmen geplant sind, wenn es finanziell etwas enger wird oder wie auf unvorhersehbare Ereignisse reagiert werden kann. 

Auf solche und ähnliche Fragen sollte der Bannkunde schlüssig antworten können, denn wer keine überzeugenden Argumente liefern kann, wird die Bank nicht von seinem Projekt und damit von einer Kreditzusage überzeugen können. 

Die Sicherheiten

Früher oder später wird in jedem Kreditgespräch das Thema Sicherheiten zur Sprache kommen, unabhängig davon, wofür welche Kreditsumme beantragt wird. Als Sicherheiten kann der Bankkunde der Bank beispielsweise Lebensversicherungen, Aktienbesitz, Immobilien oder andere Vermögenswerte anbieten. 

Generell gilt dabei aber, dass der Bankkunde nur solche Werte anbieten sollte, auf die er für einen längeren Zeitraum verzichten kann. Zudem sollten nie alle Sicherheiten angeboten werden. Die Bank wird nämlich gerne alles nehmen, was ihr angeboten wird, auch wenn dies vielleicht nicht unbedingt notwendig wäre. 

Besser ist daher, sich ein kleines Polster zurückzubehalten, um dann im Ernstfall darauf zurückgreifen zu können, wenn es mal eng wird.  

Die Kontakte pflegen

Für die meisten Bankkunden ist die Angelegenheit erledigt, wenn der Kreditvertrag unterschrieben ist. Der Kunde hat schließlich sein Ziel erreicht und die Bank erhält im Idealfall jeden Monat pünktlich ihre Raten. Deutlich sinnvoller ist aber, die geknüpften Kontakte weiterhin zu pflegen. 

Wird später nämlich eine Anschlussfinanzierung benötigt oder wird es mal eng und sollen Raten ausgesetzt oder die Ratenhöhe verändert werden, muss der Kunde im Grunde genommen wieder bei Null anfangen. 

Hält er jedoch regelmäßig Kontakt zu seinem Bankberater, können oft viel schneller und einfacher Lösungen gefunden werden.

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