Die wichtigsten Tipps und Infos, weshalb und für wen die private Haftpflichtversicherung wichtig ist
Grundsätzlich gilt, dass derjenige, der einem anderen einen Schaden zufügt, für diesen Schaden haftet und in voller Höhe dafür aufkommen muss.
Während kleinere Schäden, etwa die versehentlich herunter gestoßene Vase oder ein Fleck auf Sofa, Teppich oder der teuren Tischdecke oft noch aus eigener Tasche ausgeglichen werden könnten, kann dies schon ganz anders aussehen, wenn eine Person zu Schaden kommt.
Im schlimmsten Fall haftet der Schadensverursacher mit seinem gesamten Vermögen und kann schnell an den Rand des finanziellen Ruins geraten, wenn er keinen Versicherungsschutz hat. Allein schon deshalb sollte jeder eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben.
Die private Haftpflichtversicherung versichert Personen-, Sach- und Vermögensschäden im privaten Bereich. Kommt es zu einem Schadensfall, überprüft und reguliert die Versicherung aber nicht nur die Ansprüche des Geschädigten, sondern schützt den Versicherungsnehmer auch vor unberechtigten Forderungen. Sofern notwendig führt der Versicherer dazu einen Rechtsstreit auf seine Kosten.
Hier nun aber die wichtigsten Tipps und Infos, weshalb und für wen die private Haftpflichtversicherung wichtig ist, in der Übersicht:
Was ist durch eine private Haftpflichtversicherung versichert?
Die private Haftpflichtversicherung ist für Schäden zuständig, die im privaten Umfeld des Versicherungsnehmers auftreten, allem voran in Bereichen wie Familie, Nachbarschaft, Freizeit und Sport.
Verschüttet der Versicherungsnehmer beispielsweise ein Getränk auf dem Sofa seines Gastgebers, fängt sein Tannenbaum Feuer und führt auch zu einem Brandschaden in der Wohnung des Nachbarn, verursacht er als Fußgänger einen Verkehrsunfall oder landet der Ball des Kindes vom Versicherungsnehmer versehentlich im Fenster eines Nachbargebäudes, sind dies alles Schäden für die private Haftpflichtversicherung.
Neben Sach- und Vermögensschäden übernimmt die Haftpflichtversicherung aber auch dann die Kosten, wenn Personen verletzt wurden. Vom Versicherungsschutz ausgeschlossen hingegen sind in aller Regel Schäden an gemieteten, gepachteten oder geliehenen beweglichen Sachen, Schäden, die vorsätzlich verursacht wurden, und Schäden während der beruflichen Tätigkeit.
Außerdem greift der Versicherungsschutz bei solchen Schäden nicht, die der Versicherungsnehmer selbst oder die zusammen mit ihm versicherten Personen erleiden. Zudem gibt es bestimmte Bereiche, für die eine spezielle Haftpflichtversicherung erforderlich ist.
Wer ist durch eine private Haftpflichtversicherung versichert?
Durch die private Haftpflichtversicherung ist der Versicherungsnehmer selbst versichert, zudem sind seine Familienangehörigen automatisch mitversichert. Hat der Versicherungsnehmer Kinder, die bereits volljährig und nicht verheiratet sind, gilt für sie solange der Versicherungsschutz, wie die Kinder zur Schule gehen oder ihre erste Berufsausbildung absolvieren.
Bei einigen Versicherungsunternehmen sind die Kinder aber auch während einer zweiten Berufsausbildung oder im Fall von Arbeitslosigkeit noch mitversichert. Lebt der Versicherungsnehmer in einer eheähnlichen Gemeinschaft, ist meist auch hier möglich, den Partner in den Versicherungsvertrag aufzunehmen.
Was kostet eine private Haftpflichtversicherung?
Die Kosten für eine private Haftpflichtversicherung liegen bei durchschnittlich rund 60 Euro pro Jahr. Trotz vergleichbarer Leistungen können die Versicherungsprämien jedoch deutlich variieren, so dass sich ein Preisvergleich buchstäblich bezahlt machen kann. Für Singles und Senioren gibt es zudem häufig besonders günstige Tarife.
Grundsätzlich gilt, dass Direktanbieter üblicherweise kostengünstiger sind, weil sie auf den Außendienst verzichten. Im Gegenzug entfällt aber die persönliche Beratung und der Versicherungsnehmer hat im Regelfall keinen persönlichen Ansprechpartner.
Kostengünstiger ist es außerdem, wenn der Versicherungsnehmer die Versicherungsprämie einmal pro Jahr bezahlt. Teilt der die Versicherungsprämie auf halbjährliche, vierteljährliche oder monatliche Zahlungen auf, kommt nämlich ein sogenannter Ratenzahlungszuschlag hinzu, der sich meist zwischen drei und zehn Prozent der Versicherungsprämie bewegt.
Worauf gilt es bei einer privaten Haftpflichtversicherung zu achten?
Die private Haftpflichtversicherung übernimmt nicht nur Bagatellschäden, sondern kommt auch bei Personenschäden auf. Gerade Personenschäden können aber hohe Kosten verursachen, beispielsweise wenn nach einem Unfall nicht nur Behandlungskosten und Schmerzensgeld, sondern auch eine lebenslange Rente bezahlt werden muss.
Im schlimmsten Fall kann es dann passieren, dass die vereinbarte Versicherungssumme nicht ausreicht und der Versicherungsnehmer mit seinem Privatvermögen geradestehen muss. Sinnvoll ist daher, die Versicherungssumme lieber etwas höher als zu niedrig zu wählen.
Als Faustregel gilt, dass die vereinbarte Versicherungssumme mindestens drei Millionen Euro betragen sollte. Einige Versicherungsunternehmen bieten mittlerweile aber auch deutlich höhere Versicherungssummen oder eine unbegrenzte Deckung zu günstigen Konditionen an.
Kommt es zu einem Schadensfall, muss der Versicherungsnehmer seine Versicherung innerhalb von einer Woche informieren. Dabei sollte er die Schadensersatzansprüche des Geschädigten aber auf keinen Fall aus eigener Tasche vorstrecken und direkt begleichen. In diesem Fall kann es nämlich passieren, dass die Versicherung die Leistung verweigert. Ansonsten gilt wie bei allen anderen Verträgen auch, dass das Kleingedruckte sehr genau gelesen werden sollte.
Wer braucht eine spezielle Haftpflichtversicherung?
Es gibt einige Bereiche, die die private Haftpflichtversicherung nicht abdeckt, sondern für die eine spezielle Haftpflichtversicherung notwendig ist. Hierzu gehört beispielsweise die Tierhalter-Haftpflicht. Verursachen Haustiere wie Pferde oder Hunde einen Schaden, wird dieser nur dann reguliert, wenn der Halter eine Tierhalter-Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat.
Allerdings ist eine solche Versicherung nicht für alle Haustiere erforderlich, Kleintiere beispielsweise sind meist über die private Haftpflichtversicherung abgedeckt. Zudem kann es schwierig werden, eine Versicherung für exotische Tiere oder Kampfhunde zu finden.
Hier lohnen sich also wieder ein Versicherungsvergleich und ein genauer Blick in die Versicherungsbedingungen.
Ein weiteres Beispiel für eine spezielle Haftpflichtversicherung ist die Haus- und Grundstücksbesitzer-Haftpflicht, die spätestens dann erforderlich wird, wenn der Versicherungsnehmer Häuser, Eigentumswohnungen oder Grundstücke vermieten möchte.
Um Schäden im Zusammenhang mit beruflichen Tätigkeiten abzudecken, ist eine Betriebshaftpflichtversicherung notwendig, die in einigen Branchen jedoch ohnehin verpflichtend vorgeschrieben ist. Wer Schäden absichern möchte, die er als Besitzer oder Führer von einem Segelboot, einem motorisierten Wasserfahrzeug oder einem Surfbrett verursachen könnte, braucht eine Wassersport-Haftpflichtversicherung. Das Ruder- oder Paddelboot hingegen ist bereits über die private Haftpflichtversicherung versichert.
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Thema: Die wichtigsten Infos und Tipps zur privaten Haftpflichtversicherung
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