Die wichtigsten Infos zum ChipTan-Verfahren

Die wichtigsten Infos zum neuen ChipTAN-Verfahren im Onlinebanking 

Sehr viele nutzen inzwischen das komfortable Onlinebanking, das zweifelsohne auch einige wesentliche Vorteile bietet. So können Bankkunden rund um die Uhr und ganz bequem von zu Hause aus ihren Kontostand abfragen, Überweisungen tätigen und andere Bankgeschäfte erledigen. 

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Viele Banken stellen das Onlinebanking dabei kostenlos zur Verfügung und gewähren attraktivere Konditionen, wenn das Konto online geführt wird. Aber die stark gestiegene Anzahl von Phishing-Attacken hat die Anforderungen an die Sicherheit beim Onlinebanking kontinuierlich erhöht.

Um ihren Kunden mehr Sicherheit bei Bankgeschäften zu bieten, verabschieden sich immer mehr Banken von dem bisherigen TAN-Verfahren. Statt der guten alten TAN-Liste stellen die Banken auf moderne und sicherere Verfahren um. Zu diesen Verfahren gehört das sogenannte Chip-TAN-Verfahren. 

Was es genau mit diesem Verfahren auf sich hat, wie es funktioniert und welche Vor- und Nachteile es bietet, erklärt die folgende Übersicht mit den wichtigsten Infos zum neuen chipTAN-Verfahren im Onlinebanking: 

Warum ist das chipTAN-Verfahren sicherer als das bisherige TAN-Verfahren?

Die erhöhte Sicherheit beim neuen chipTAN-Verfahren ergibt sich aus dem Zusammenspiel von drei Faktoren. Zum einen basiert das Verfahren auf einer Zwei-Wege-Absicherung. Die TAN für den jeweiligen Vorgang wird mithilfe eines sogenannten TAN-Generators erzeugt. Dieses Zusatzgerät ist vom Internet getrennt und verhindert damit, dass Betrüger die Daten ausspähen können. 

Zum anderen ist die erzeugte TAN nur für diesen einen Vorgang und gleichzeitig auch nur für kurze Zeit gültig, was die TAN für Betrüger wertlos macht. Der dritte Faktor ist, dass die eingegebenen Daten vor der Freigabe des Auftrags überprüft werden können. 

Hat der Nutzer die Auftragsdaten eingeben, werden sie auf dem TAN-Generator noch einmal angezeigt. Der Auftrag wird erst freigegeben, wenn der Nutzer die Daten kontrolliert und bestätigt hat. 

Was ist der TAN-Generator?

Um das chipTAN-Verfahren nutzen zu können, benötigt der Bankkunde neben seiner Bankkarte einen sogenannten TAN-Generator. Hierbei handelt es sich um ein kleines Zusatzgerät, das optisch an einen Taschenrechner erinnert und mit einem Kartenslot ausgestattet ist. 

Der TAN-Generator erzeugt für jedes Bankgeschäft eine neue TAN, die nur einmalig und nur für kurze Zeit gültig ist. Die Kommunikation erfolgt über ein optisches Verfahren, Daten speichert der TAN-Generator nicht. 

Der TAN-Generator ist dabei aber weder an ein bestimmtes Konto noch an eine Bank gebunden. Wer also mehrere Konten bei mehreren Banken hat, muss sich nicht mehrere Geräte anschaffen, sondern kann seinen TAN-Generator in aller Regel für alle Konten verwenden.  

Wie funktioniert das chipTAN-Verfahren?

Sind eine Bankkarte mit Chip und ein TAN-Generator vorhanden, muss die Bankkarte zunächst für das Verfahren aktiviert werden. Dazu meldet sich der Nutzer beim Onlinebanking an und folgt den Anweisungen seiner Bank, die im Bereich Konto- oder Sicherheitseinstellungen beschrieben sind. Sobald die Bankkarte aktiviert ist, kann das chipTAN-Verfahren genutzt werden.

Um nun ein Bankgeschäft zu erledigen, gibt der Nutzer zuerst wie gewohnt die Auftragsdaten in die entsprechende Maske ein. Nach der Auswahl des Verfahrens und der Bankkarte werden im nächsten Schritt ein Eingabefeld für die TAN und eine animierte Grafik angezeigt. Der Nutzer steckt nun seine Bankkarte in den Schlitz des TAN-Generators, drückt die Taste „F“ und hält das Gerät mit geringem Abstand vor die Grafik. 

Sollten die Markierungen auf dem Gerät nicht mit denen der Grafik übereinstimmen, kann die Grafik über die Buttons „+“ und „-“ vergrößert oder verkleinert werden. Über die Fotosensoren liest der TAN-Generator die Auftragsdaten ein und zeigt sie anschließend im Display an. Der Nutzer bestätigt diese Daten dann jeweils mit der Taste „OK“. 

Sind alle Daten kontrolliert und bestätigt, errechnet der Generator eine TAN, die der Nutzer über die PC-Tastatur in das entsprechende Feld eingibt. Danach kann der Auftrag freigegeben werden. Sollte die Datenübertragung über die animierte Grafik nicht funktionieren oder möchte der Nutzer die Grafik nicht nutzen, kann er die Auftragsdaten auch manuell in den TAN-Generator eingeben.

Dazu wählt der Nutzer die manuelle Eingabe und erhält einen Startcode über das Onlinebanking. Diesen Code gibt er in den Generator ein und kann anschließend die Auftragsdaten eintippen. 

Für welche Funktionen kann das chipTAN-Verfahren genutzt werden?

In aller Regel kann das Verfahren für alle Funktionen im Onlinebanking verwendet werden, also beispielsweise für Überweisungen, Daueraufträge, Umbuchungen und auch Änderungen der Einstellungen über das Kontaktformular. 

Der genaue Leistungsumfang sollte aber bei der Bank erfragt werden, denn teilweise gibt es noch Einschränkungen in bestimmten Bereichen. Dabei funktioniert das chipTAN-Verfahren prinzipiell mit allen Grafikkarten und Bildschirmen und kann auch im Zusammenhang mit einem gängigen Kontoführungsprogramm sowie dem Handy oder dem Smartphone genutzt werden.  

Was sind die Vor- und die Nachteile des chipTAN-Verfahrens?

Der große Vorteil des chipTAN-Verfahrens ist die deutlich höhere Sicherheit. Selbst wenn es einem Betrüger gelingen sollte, die Daten auszuspähen, sind sie für ihn wertlos. Dies liegt daran, dass eine TAN nur für eine Transaktion und nur kurze Zeit lang gültig ist. 

Würde der Betrüger also Daten wie das Zielkonto oder den Betrag ändern, würde das System die TAN ablehnen. Auch bei einem Diebstahl der Bankkarte oder des Generators droht keine Gefahr. Der Generator speichert keine Daten und eine Bankkarte, die gesperrt ist, kann nicht mehr verwendet werden, um damit TANs zu generieren. 

Da die eingegebenen Daten alle noch einmal bestätigt werden müssen, bevor eine TAN errechnet wird, ergibt sich eine zusätzliche Kontrollmöglichkeit. Allerdings kann auch das chipTAN-Verfahren keinen hundertprozentigen Schutz garantieren, wobei dies vor allem Sammelüberweisungen betrifft. Anders als bei einer Einzelüberweisung werden bei einer Sammelüberweisung die Zielkonten aus Platzgründen nämlich nicht angezeigt. 

Dadurch muss sich der Nutzer letztlich darauf verlassen, dass er die richtigen Daten bestätigt. Ein weiterer Nachteil ist der etwas höhere Aufwand. So braucht der Nutzer für jede Transaktion seine Bankkarte und den TAN-Generator, den er zudem in aller Regel selbst kaufen und damit auch bezahlen muss. Allerdings ist ein TAN-Generator mit durchschnittlich 10 bis 15 Euro verhältnismäßig preiswert.

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