Ausführlicher Ratgeber zu NFTs, Teil 2

Ausführlicher Ratgeber zu NFTs, Teil 2

Kunstwerke entstehen längst nicht mehr nur auf Leinwänden, Filmrollen oder Tonträgern, sondern werden genauso auch in digitalen Formen erschaffen. Doch Pixelbilder, Musikdateien und andere künstlerische Arbeiten lassen sich mit ein paar Mausklicks reproduzieren, ohne dass das Original und die Kopie voneinander zu unterscheiden wären. Im Unterschied dazu sind Zertifikate, die auf das Original verweisen, nicht reproduzierbar. Diese Zertifikate sind die sogenannten NFTs.

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Ausführlicher Ratgeber zu NFTs, Teil 2

In einem zweiteiligen Ratgeber schauen wir uns die nicht-fungiblen Token einmal näher an. Dabei haben wir in Teil 1 erklärt, was genau NFTs sind und was sie kosten.

Hier ist Teil 2!:

Wie werden NFTs gehandelt?

Der Handel mit NFTs erfolgt über spezielle Plattformen. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Opensea, Nifty Gateway und Rarible.

Der Kaufvorgang gestaltet sich ähnlich wie in einem Online-Auktionshaus, je nach Angebot entweder durch die Abgabe eines Gebots oder durch einen Sofort-Kauf. Allerdings werden die NFTs nicht in Euro bezahlt.

Stattdessen dient meist die Kryptowährung Ether als Zahlungsmittel. Ether ist die Kryptowährung der Ethereum Blockchain.

Der Käufer braucht ein passendes Wallet, das er mit der jeweiligen NFT-Plattform verknüpfen kann. Die digitale Brieftasche ist notwendig, damit der Kauf oder Verkauf auf der Blockchain gespeichert werden kann.

Hat der Käufer ein NFT entdeckt, das ihm gefällt und das er erwerben möchte, verbindet er sein Wallet mit seinem Konto auf der NFT-Plattform. Anschließend kann er eine Kauforder anlegen.

Wie lassen sich eigene NFTs erstellen?

Um einen neuen NFT zu erstellen, kann der Nutzer auf spezielle Webseiten zurückgreifen. Namhafte Dienste sind unter anderem Rarible, Nifty Gateway, Zora und Superrare. Die Plattform fügt den Programmiercode des NFTs als neuen Datensatz in die Blockchain ein.

Den zentralen Bestandteil des NFTs bilden seine Metadaten. Dabei handelt es sich um den Namen, der für den Token hinterlegt ist, eine Beschreibung und die Internetadresse mit dem Objekt, die auf den NFT verweist. Dieser Vorgang wird als prägen oder auch minten bezeichnet.

Das Prägen eines NFTs ist aber nicht kostenfrei. Damit das NFT in die Blockchain eingefügt werden kann, ist Rechenleistung notwendig, weil die Verschlüsselung errechnet werden muss. Die Kosten, die beim Prägen eines NFTs anfallen, nennen sich im Fachjargon Gas Fees, zu Deutsch: Benzingeld. Auch die Bezahlung der Gas Fees erfolgt meist in Ether.

Beim Prägen kann der Nutzer entscheiden, ob er nur einen einzelnen NFT oder eine ganze Serie als Limited Edition mit dem Objekt verbindet. Außerdem legt er fest, ob der NFT direkt gekauft werden kann. Dafür aktiviert er entweder eine Sofort-Kaufen-Option oder bestimmt einen Mindestpreis für Gebote.

Die Alternative zu diesem Prägevorgang ist das sogenannte Lazy Minting. Damit bereitet der Nutzer einen neuen NFT vor. In die Blockchain wird der NFT aber erst dann eingefügt, wenn sich ein Käufer findet. Deshalb entstehen zunächst auch keine Gebühren. Allerdings ist in diesem Bereich besondere Vorsicht vor Plagiaten geboten.

Auf der Ethereum Blockchain wird für NFTs ERC-721 als Datenstandard verwendet. Von großer Bedeutung ist, dass bei Ethereum die sogenannten Smart Contracts möglich sind. Smart Contracts sind digitale Verträge, die eine ähnliche Funktionsweise haben wie eine Software und Daten verarbeiten können.

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Programmiert der Nutzer selbst einen Smart Contract, kann er deshalb auch eigenständig NFTs prägen.

Wie riskant ist der Handel mit NFTs?

Auf dem Markt für NFTs gibt es so gut wie keine Regulierung. Vor allem in zweierlei Hinsicht können deshalb Probleme auftauchen. So kann zum einen der Kauf nicht klappen, wenn der Anleger an eine fragwürdige Handelsplattform geraten ist. Unter dem Stichwort NFT Scam, also NFT Abzocke, erscheinen im Internet zahlreiche Berichte über Betrugsmaschen.

Ein prominentes Beispiel ist ein Computerspiel, für das die Anleger Affen als Spielfiguren ersteigern konnten. Für das Spiel sammelten die Hintermänner des Projekts rund 2,7 Millionen US-Dollar von Anlegern ein. Doch das Spiel wurde nie realisiert und die Anleger sahen ihr Geld nicht wieder.

Zum anderen können unklare Auktionsbedingungen Verwirrung stiften. Wird ein NFT versteigert und hält sich der Verkäufer selbst nicht an die Bedingungen, die er für die Auktion aufgestellt hat, indem er zum Beispiel die Laufzeit kurzerhand verlängert, gehen einige Bieter womöglich leer aus. Auch das hat es in der Vergangenheit schon gegeben.

Doch selbst wenn beim Kauf nichts schiefgeht, ist ungewiss, welchen Wert ein NFT künftig haben wird. Wie bei letztlich allen Sammlerstücken ergibt sich der Preis aus dem Angebot und der Nachfrage.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass so manches NFT-Objekt das gleiche Schicksal ereilen wird wie einst die wertvolle Briefmarkensammlung oder die vielen Gemälde, die jahrelang in Galerien hängen und vergeblich auf Interessenten warten.

Und es gibt noch einen anderen Aspekt, den der Anleger bedenken sollte. Neben dem Wert des NFTs schwankt auch der Wert der Kryptowährung, mit der der Handel abgewickelt wird, deutlich.

Das Tauschverhältnis zwischen Euro und Ether oder anderen Kryptowährungen kann sich innerhalb kürzester Zeit massiv verändern. Insofern spekuliert der Anleger bei einem Investment in NFTs gleich in doppelter Hinsicht.

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Simon Schubert, - Finanzberater, Timo Sustack, - Finanzwirt, Elke Husung, - Senior Finance Managerin und Christian Gülcan seit 30 Jahren Unternehmer, Gründer, VC-Investor, Kryptoinvestor, Betreiber und Redakteur dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Finanzangelegenheiten, Geldanlagen, Finanzierungen und Bankwesen. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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