Die wichtigsten Infos zur Echtzeit-Überweisung

Die wichtigsten Infos zur Echtzeit-Überweisung

Heutzutage soll alles möglichst schnell gehen. E-Mails und SMS landen innerhalb weniger Sekunden beim Empfänger. Online-Shops liefern Bestellungen mitunter noch am selben Werktag aus.

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Überweisungen in Echtzeit

Doch wenn es ums Geld geht, braucht der Bankkunde Geduld. Denn bis eine Überweisung auf seinem Konto verbucht ist, können ein, zwei Tage vergehen.

Damit soll künftig Schluss sein. Echtzeit-Überweisung lautet das Zauberwort, neudeutsch auch Instant Payment genannt. Dadurch soll das überwiesene Geld innerhalb weniger Sekunden auf dem Konto des Empfängers sein. Die Grundlage dafür schafft eine neue Infrastruktur, die schon Ende 2017 europaweit in Betrieb gegangen ist.

Und die Banken schalten den Dienst nun nach und nach frei. Bei einigen Banken können Kunden schon jetzt Echtzeit-Überweisungen nutzen, bei anderen Banken dauert es noch ein bisschen. Geplant ist jedenfalls, dass das Verfahren bis Ende 2018 für alle Bankkunden zur Verfügung stehen soll.

Dass die Echtzeit-Überweisung eingeführt wird, wissen die meisten Bankkunden. Denn ihre Bank hat sie mit einem Brief oder einer digitalen Nachricht darüber informiert. Nur was es konkret mit dem Instant Payment auf sich hat und was sich für Bankkunden dadurch ändert, ist vielen nicht klar.

Wir haben deshalb die wichtigsten Infos zur Echtzeit-Überweisung zusammengetragen:

 

Was ist eine Echtzeit-Überweisung?

Eine Echtzeit-Überweisung ist zunächst einmal eine ganz normale Überweisung. Der Bankkunde überweist dabei einen bestimmten Betrag auf das Konto eines Empfängers. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass das Geld in Sekundenschnelle auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben wird.

Und das gilt rund um die Uhr und an 365 Tagen pro Jahr, also auch nachts, an Wochenenden und an Feiertagen. Ist mit Blick auf die Empfängerdaten und die Kontodeckung des Überweisenden alles in Ordnung, soll die Echtzeit-Überweisung in nicht mehr als 20 Sekunden ausgeführt sein. Dabei funktioniert die Echtzeit-Überweisung, genauso wie eine Standard-SEPA-Überweisung, europaweit.


Was ist der Unterschied zwischen einer Echtzeit- und einer normalen Überweisung?

Bei einer Echtzeit-Überweisung wird der Zahlungsauftrag innerhalb weniger Sekunden überprüft und, wenn alles in Ordnung ist, ausgeführt. Dabei ist die Buchung jederzeit und rund um die Uhr möglich, tagsüber genauso wie nachts und an Werktagen genauso wie an Wochenenden und Feiertagen. Der Empfänger kann innerhalb weniger Sekunden über das überwiesene Geld verfügen.

Bei einer Standard-Überweisung dauert es länger, bis das Geld auf dem Konto gutgeschrieben ist. Im günstigsten Fall wird das Geld am nächsten Bankarbeitstag gutgeschrieben. Reicht der Bankkunde die Überweisung vor dem Wochenende oder einem Feiertag ein, kann es passieren, dass der Empfänger das Geld erst nach zwei oder drei Tagen bekommt.

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Der Grund dafür ist, dass Standard-Überweisungen nur zu den üblichen Bank-Geschäftszeiten verarbeitet werden. Außerdem werden die Aufträge in aller Regel gesammelt und nur zu bestimmten Uhrzeiten gebucht. Dadurch entsteht eine gewisse Zeitspanne, in der die jeweilige Überweisung zwar schon in der Kontoübersicht des Überweisenden auftaucht, beim Empfänger aber noch nicht zu sehen ist. Und in dieser Zeit kann die Bank mit dem Geld arbeiten.

 

Wer kann die Echtzeit-Überweisung nutzen?

Voraussetzung für die Nutzung der neuen Überweisungsmöglichkeit ist zunächst einmal, dass die eigene Bank das Verfahren schon anbietet. Bei einigen Banken und Sparkassen ist das bereits der Fall, die anderen Geldinstitute wollen bis Jahresende 2018 nachziehen.

Eine weitere Voraussetzung ist, dass auch die Bank des Empfängers am Echtzeitverfahren – dem sogenannten SEPA Instant Credit Transfer – teilnimmt. Zudem muss der Bankkunde den Zahlungsauftrag per Online-Banking einreichen. Das ist aber logisch, denn nachts oder am Wochenende hat die Bankfiliale ja ohnehin geschlossen.

Bei einigen Geldinstituten ist außerdem die Summe, die in Echtzeit überwiesen werden kann, begrenzt, beispielsweise auf 15.000 Euro. Solche Begrenzungen gibt es aber auch bei Standard-Überweisungen. Im Unterschied zu Lastschriften kann der Bankkunde Überweisungen nicht mehr so einfach rückgängig machen. Denn eine Überweisung ist ein Zahlungsauftrag, den er erteilt hat. Unterläuft ihm dabei ein Fehler, ist er mit Blick auf eine Rückerstattung auf die Kulanz des Empfängers angewiesen. Um hier eine gewisse Schutzfunktion zu schaffen, gibt es die Überweisungslimits.

Ob eine Echtzeit-Überweisung möglich ist, sieht der Bankkunde, wenn er das Überweisungsformular im Online-Banking ausfüllt. Im Hintergrund wird dann nämlich automatisch überprüft, ob die Bank des Empfängers am Echtzeitverfahren teilnimmt. Ist das der Fall, erscheint ein Button, durch den der Bankkunde die Echtzeit-Überweisung auswählen kann.

 

Was kostet eine Echtzeit-Überweisung?

Welche Gebühren bei einer Echtzeit-Überweisung entstehen, ist von Bank zu Bank verschieden. Die Preisspanne bewegt sich ungefähr in einem Rahmen zwischen 25 Cent und 1,50 Euro pro Echtzeit-Überweisungsauftrag. Genaue Angaben zu den Kosten finden sich im Preis- und Leistungsverzeichnis für das jeweilige Kontomodell und im Informationsschreiben der Bank.

Bei den Standard-Überweisungen ändert sich nichts. Hier bleibt es bei den Gebühren, die aktuell vereinbart sind.

 

Ist die Nutzung der Echtzeit-Überweisung Pflicht?

Die Echtzeit-Überweisung ist eine zusätzliche Überweisungsmöglichkeit. Sie ersetzt die klassische SEPA-Überweisung nicht. Vielmehr gibt es künftig beide Verfahren parallel. Der Bankkunde kann die Echtzeit-Überweisung also nutzen, wenn er das möchte. Ist es nicht notwendig, dass der Empfänger das Geld sofort auf seinem Konto hat, kann es der Bankkunde aber genauso auch bei der normalen Standard-Überweisung belassen.

Weil die Echtzeit-Überweisung nur ein zusätzliches Angebot ist, das der Bankkunde nutzen kann, muss er diesem Verfahren auch nicht ausdrücklich widersprechen. Er kann zwar einen Widerspruch einreichen.

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In diesem Fall wird ihm die neue Überweisungsmöglichkeit bei Zahlungsaufträgen nicht angezeigt. Notwendig ist das aber nicht. Denn wenn der Bankkunde nicht in Echtzeit überweisen will, klickt er einfach die normale Standard-Überweisung an.

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Simon Schubert, - Finanzberater, Timo Sustack, - Finanzwirt, Elke Husung, - Senior Finance Managerin und Christian Gülcan seit 30 Jahren Unternehmer, Gründer, VC-Investor, Kryptoinvestor, Betreiber und Redakteur dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Finanzangelegenheiten, Geldanlagen, Finanzierungen und Bankwesen. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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