Tipps zur Wahl der richtigen Krankenversicherung

Die wichtigsten Infos und Tipps zur Wahl der richtigen Krankenversicherung 

Die Gesundheit ist das höchste Gut. Dank der medizinischen Versorgung durch Ärzte, Krankenhäuser und Pflegepersonal im Bedarfsfall auch zu Hause kann in vielen Fällen dazu beigetragen werden, dass eine Erkrankung oder Verletzung wieder auskuriert und die Gesundheit weitestgehend wieder hergestellt werden kann oder sich der gesundheitliche Zustand zumindest nicht weiter verschlechtert. 

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Aber mittlerweile ist es recht teuer geworden, krank zu sein. 

Insofern ist eine gute Krankenversicherung sehr wichtig, denn nur dadurch ist sichergestellt, dass der Patient nicht alle Kosten aus eigener Tasche bezahlen muss. Die Wahl der richtigen Krankenversicherung ist dabei keine Entscheidung, die mal eben leichtfertig getroffen werden sollte. 

Zum einen, weil die Absicherung viel zu wichtig ist, zum anderen aber auch, weil es mittlerweile so viele unterschiedliche Tarife und Modelle gibt, dass es schwerfällt, sich auf dem Versicherungsmarkt überhaupt noch zurechtzufinden. Bei der Suche nach einer Krankenversicherung spielt der Beitrag zwar zweifelsohne eine wichtige Rolle, allerdings gibt es noch viele andere Punkte, die berücksichtigt werden sollten.

Hier die wichtigsten Infos und Tipps,
zur Wahl der richtigen Krankenversicherung im Überblick:
 

1. Gesetzlich oder privat?

Die erste Frage, die sich stellt, ist, ob es eine private oder eine gesetzliche Krankenversicherung sein soll. Eine Krankenversicherung in einer privaten Krankenkasse ist allerdings nur einem eingeschränkten Personenkreis vorbehalten. 

Hierzu gehören Selbstständige, Freiberufler und Beamte, die sich immer privat versichern können, da für sie keine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung besteht. Arbeitnehmer, die einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen, können sich nur dann privat versichern, wenn ihr gesamtes Jahreseinkommen die Versicherungspflichtgrenze übersteigt. 

Diese wird jedes Jahr neu angepasst und liegt für 2010 bei 49.950 Euro, was einem Monatseinkommen von 4.162,50 entspricht. Liegt das Einkommen darunter, ist ein vollständiger Wechsel in eine private Krankenversicherung als abhängig angestellter Arbeitnehmer nicht möglich.   

2. Die Unterschiede zwischen den gesetzlichen Krankenkassen

Im Zuge der letzten Gesundheitsreform wurde der sogenannte Gesundheitsfonds eingeführt. Die Beiträge der Versicherten fließen in diesen gemeinsamen Topf und werden dann an die Krankenkassen weiterverteilt. Gleichzeitig wurde ein einheitlicher Beitragssatz eingeführt, so dass nun alle gesetzlich Versicherten den gleichen Prozentsatz ihres Monatseinkommens als Versicherungsbeitrag leisten. 

Das Leistungsangebot der Krankenkassen wird zum überwiegenden Teil vom Gesetzgeber vorgeschrieben, um auf diese Weise eine medizinische Versorgung bei einheitlichen Konditionen für alle Versicherten sicherzustellen. Allerdings gibt es dennoch nach wie vor Unterschiede zwischen den Krankenkassen. Dies fängt schon damit an, dass nicht alle Krankenkassen seit Jahresbeginn 2010 Zusatzbeiträge von ihren Versicherten erheben. 

Offensichtlich gibt es also Krankenkassen, die mit den zugeteilten Geldern aus dem Gesundheitsfonds besser wirtschaften können als andere Krankenkassen. Außerdem gibt es Unterschiede im Hinblick auf die freiwilligen Leistungen und Angebote.

So bieten einige Krankenkassen beispielsweise Ernährungskurse oder Rückenschulungen an, andere Krankenkassen beteiligen sich an den monatlichen Kosten für das Fitnessstudio oder den Schwimmkurs und wieder andere Krankenkassen bezuschussen Akupunkturen. Zudem gibt es Tarifoptionen, durch die der Versicherte Beiträge einsparen kann. 

So bieten einige Kassen beispielsweise den sogenannten Hausarzttarif, durch den der Versicherte einen bestimmten Teil seines Jahresbeitrages wiedererhält, wenn er sich im Krankheitsfall zunächst an den Hausarzt und nicht unmittelbar an einen Facharzt werden. 

3. Private Zusatzversicherungen sind oft überflüssig

Im Vergleich zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen bieten private Krankenkassen ihren Mitgliedern oft deutlich mehr. Wer sich nicht privat versichern kann oder möchte, hat die Möglichkeit, eine private Zusatzversicherung abzuschließen. 

Diese gilt dann für beispielsweise zahnmedizinische Behandlungen oder sorgt dafür, dass auch der Kassenpatient im Krankenhaus in einem Einzelzimmer untergebracht und vom Chefarzt behandelt wird. Im ersten Moment klingen Zusatzversicherungen gut, vor allem aufgrund der meist niedrigen Monatsbeiträge. Allerdings sind sie in der Praxis oft schlichtweg überflüssig. 

Ist ein Versicherter beispielsweise älter oder hat er bereits Vorerkrankungen, wird er die Zusatzversicherung aufgrund der vorausgehenden Gesundheitsprüfung nur mit ordentlichen Risikozuschlägen abschließen können. Bei einer Zahnzusatzversicherung lohnt sich das Nachrechnen. Meist gibt es die sogenannten Wartezeiten, was bedeutet, dass die Versicherung ihre Leistung erst nach einer bestimmten Laufzeit erbringt. 

Je nach Tarif wird dann der vereinbarte Anteil an den Zahnarztkosten erstattet. Werden nun aber die Beiträge addiert, die der Versicherte bislang eingezahlt hat, zeigt sich oft, dass er genauso viel oder sogar mehr eingezahlt hat, als die Versicherung tatsächlich auszahlt. Gleiches gilt für Zusatzversicherungen für stationäre Aufenthalte. Besteht die Zusatzversicherung seit mehreren Jahren hätte der Versicherte den Aufschlag für das Einzelzimmer und die Chefarztbehandlung oft auch direkt aus eigener Tasche finanzieren können.  

4. Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung

Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung hängen nicht vom Einkommen ab, sondern berechnen sich anhand mehrerer Faktoren. Hierzu gehört zum einen der gewünschte Leistungsumfang. Das bedeutet, je mehr Leistungen der Versicherte in seinen Vertrag aufnimmt, desto höher ist sein Beitrag. Zum anderen spielen persönliche Faktoren wie das Alter, das Geschlecht und der aktuelle Gesundheitszustand eine Rolle. 

Die private Krankenversicherung erstellt ein Risikoprofil und je höher die Kosten sind, die der Versicherte vermutlich verursachen wird, umso höher ist auch sein Beitrag. Dabei werden höhere Risiken durch Risikozuschläge ausgeglichen. Anders als die gesetzliche Krankenversicherung kann die private Krankenversicherung zudem die Absicherung bestimmter Leistungen verweigern oder einen Antrag auch vollständig ablehnen, wenn sie das Risiko als zu hoch einstuft. 

Allerdings macht es keinen Sinn, die Gesundheitsfragen falsch oder unvollständig zu beantworten, um sich einen günstigen Versicherungsschutz zu sichern. In diesem Fall besteht nämlich die Gefahr, dass die Versicherung die Leistung im Ernstfall verweigert. 

5. Wann ist die gesetzliche Krankenversicherung die bessere Wahl?

Trotz einiger Vorteile, die die private Krankenversicherung bietet, gibt es einige Personen, für die die gesetzliche Krankenversicherung die beste Wahl ist und bleibt. Hierzu gehören beispielsweise Familien. In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es die sogenannte Familienversicherung, über die die Kinder und der Ehepartner ohne oder mit nur geringem Einkommen kostenfrei abgesichert sind. 

In der privaten Krankenversicherung muss für jeden Versicherungsnehmer ein eigener Vertrag mit separaten Beiträgen abgeschlossen werden. Ist ein Partner privat und der andere gesetzlich versichert, werden die Kinder mit demjenigen abgesichert, der das höhere Einkommen erzielt. Da dies im Zweifel der privat versicherte Partner ist, werden dann auch Extrabeiträge für die Kinder fällig. 

Zudem ist die gesetzliche Krankenversicherung für ältere Versicherungsnehmer oder bei Vorerkrankungen die bessere Lösung. Dies liegt daran, dass die gesetzliche Krankenversicherung weder jemanden ablehnen noch Zuschläge erheben darf, nur weil er älter ist, bereits erkrankt war oder unter Allergien leidet. 

Zu bedenken gilt außerdem, dass eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung recht kompliziert und vor allem nicht immer möglich ist.

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