8 Fragen zum Krypto-Lending, Teil 2

8 Fragen zum Krypto-Lending, Teil 2

Wenn es um Finanzprodukte und Geldanlagen geht, werden Kryptowährungen zu einem immer größeren Thema. In diesem Zusammenhang gewinnt auch das sogenannte Krypto-Lending stetig an Bedeutung. Es ermöglicht, seine Kryptowährungen passiv für sich arbeiten zu lassen, um auf diese Weise Zinsen zu erwirtschaften. Allerdings kann es auch zu Verlusten kommen. Wichtig ist deshalb, sich im Vorfeld gut über die Funktionsweise zu informieren.

8 Fragen zum Krypto-Lending, Teil 2

Um den Grundstein zu legen, beantworten wir acht Fragen zum Thema. Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, was genau Krypto-Lending ist, wie es funktioniert und worin die Vor- und Nachteile liegen.

Hier ist der 2. Teil!:

  1. Was sind die Risiken beim Krypto-Lending?

Die größten Risiken im Zusammenhang mit dem Krypto-Lending sind das Ergebnis von Spekulationsblasen. Das Jahr 2022 zeigte, wie schnell diese platzen können.

Die Rahmenbedingungen beim Krypto-Lending sprechen in erster Linie (semi-)professionelle Anleger und institutionelle Investoren an. Als Kreditnehmer setzen sie die Kryptowährungen ein, um eine Hebelwirkung am Markt zu erzielen. Im Fachjargon wird das als Leverage bezeichnet.

Dabei wetten die Anleger entweder auf steigende (long) oder auf fallende (short) Kurse. Solche Wetten können sehr hohe Gewinne einbringen, bergen aber auch entsprechend hohe Verlustrisiken.

Die bis dahin größte Plattform fürs Krypto-Lending war das Unternehmen Celsius. In den vergangenen Jahren legten hier über 1,7 Millionen User rund 12 Milliarden US-Dollar an. Solange die Märkte stiegen, funktionierte das System gut und die Anleger konnten Zinsen erwirtschaften. Doch inzwischen zeigte sich das enorme Risikopotenzial.

So brachte der Abverkauf der Kryptowährungen das Unternehmen in eine massive Schieflage. Im Mai 2022 mussten Auszahlungen und Überweisungen eingefroren werden, nur zwei Monate später folgte der Insolvenzantrag. Die Anleger konnten ihre Einlagen für einen Gegenwert von rund 12.000 US-Dollar auflösen, während der Kurs des Bitcoins zu diesem Zeitpunkt bei etwa 20.000 US-Dollar lag.

Diverse Hilfs- und Rettungsmaßnahmen blieben ohne Erfolg. Jetzt müssen die Nutzer damit rechnen, dass ihre Einlagen schlimmstenfalls verloren sind.

Die am zweithöchsten bewertete Krypto-Lending Plattform Babel Finance hat ebenfalls mit massiven Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Auch hier sind Auszahlungen vorerst eingefroren.

  1. Welche Kryptowährungen können fürs Krypto-Lending eingesetzt werden?

Grundsätzlich sind im Rahmen vom Krypto-Lending sämtliche Kryptowährungen möglich. Für den Smart-Contract, der die vertragliche Basis für den Kreditvertrag bildet, spielt es prinzipiell keine Rolle, welche Werte verliehen und welche als Sicherheit hinterlegt werden. Maßgeblich ist vielmehr, welche Dienste auf der jeweiligen Plattform zur Verfügung stehen.

Inzwischen können bei allen Anbietern Zinsen auf hinterlegte Werte verdient werden. Das Staking hat dabei die Hauptrolle. Doch das hat nicht zwangsläufig etwas mit Krypto-Lending zu tun. Die Funktionen, die in den „Earn“-Bereichen vorhanden sind, müssen nicht auf das Kryto-Lending ausgelegt sein.

Ruft der Nutzer das Krypto-Lending auf der jeweiligen Plattform auf, informiert der Kreditrechner über die Rahmenbedingungen. Dort kann der Nutzer dann für den Kreditbetrag meist zwischen verschiedenen Kryptowährungen wählen.

Gleiches gilt für die Werte, die als Sicherheit hinterlegt werden. Die Währungen, die als Sicherheit einsetzbar sind, weichen aber mitunter von den Kryptowährungen ab, die geliehen werden können.

  1. Welche Renditen sind beim Krypto-Lending möglich?

Hohe Renditeversprechen machen das Krypto-Lending für viele Anleger interessant. Selbst Zinssätze von bis zu 14 % nehmen Kreditnehmer beim Abschluss eines Vertrags in Kauf. Die Zinserträge für Kreditgeber bewegen sich je nach Token und Plattform in einem Bereich zwischen 0,2 und 12 %. Dabei stellen vor allem Stablecoins satte Renditen in Aussicht.

Die nicht vorhandene Volatilität kommt den Kryptowährungen zugute und senkt die vorhandenen Risiken etwas. Andererseits birgt die fehlende Transparenz bei der Deckung der Kryptowährungen eine Gefahr für die Absicherung des Investments.

Es ist davon auszugehen, dass in naher Zukunft eine staatliche Regulierung greifen wird. Je nachdem, wie sie in den einzelnen Ländern ausgestaltet sein wird, wird sich das ebenfalls auf das Potenzial und die möglichen Renditen beim Krypto-Lending auswirken.

  1. Wie läuft ein Investment ins Krypto-Lending ab?

Wichtig ist, zwischen dem Krypto-Lending und dem Staking zu unterscheiden. In beiden Fällen werden Kryptowährungen geblockt und das Bereitstellen der Werte mit Zinserträgen honoriert.

Wie hoch die Erträge ausfallen, hängt meist mit der Dauer der Bereitstellung zusammen. Wann und in welchen Abständen die Renditen ausgeschüttet werden, ist je nach Plattform verschieden. Gleiches gilt für die Kryptowährungen, die für das Krypto-Lending überhaupt zur Auswahl stehen.

Möchte der Nutzer Werte seiner Kryptowährung verleihen, muss er diese in das Wallet der jeweiligen Börse übertragen. Die technischen Funktionen der Börse sorgen dann dafür, dass die Werte für einen Kredit verfügbar sind.

Während der Laufzeit erfolgt die Auszahlung der vertraglich vereinbarten Renditen und nach Ablauf des Kreditvertrags werden dem Kreditgeber die eingelegten Einheiten seiner Kryptowährung zurückerstattet.

  1. Welches Potenzial hat das Krypto-Lending?

Die erwähnten Nachteile und Risiken, vor allem aber die problematischen Ereignisse bei den beiden größten Krypto-Lending Anbietern haben den Markt in Aufruhr versetzt und Vertrauen gekostet.

Gleichzeitig sind die Regulierungsbehörden hellhörig geworden. Tatsächlich führen die teils erheblichen Verluste der Anleger noch einmal klar vor Augen, dass zur Sicherung der Anlagen eine Regulierung notwendig ist.

Ein wesentlicher Auslöser für die Schieflage der Anbieter ist der Derivatehandel. Die Wetten auf Long- und Short-Positionen haben der Krypto-Branche im Zusammenspiel mit den einsetzenden Liquidierungen nachhaltigen Schaden zugefügt.

Daher muss die Frage gestellt werden, ob solche Geschäfte im Grundsatz sinnvoll sind oder ob sie nicht im Widerspruch zur eigentlichen Idee der Blockchain stehen. Auch zentralisierte Anbieter sollten kritisch diskutiert werden.

Trotzdem wäre es falsch, das Potenzial vom Krypto-Lending zu unterschätzen. Eine verbesserte Regulierung und differenziertere Konditionen können den Grundstein legen, um die Chancen auszuschöpfen. Dabei kommt es vor allem auf die Funktionalitäten der Smart-Contracts an.

Erweiterungen können zum Beispiel daran ansetzen, dass auch andere Sicherheiten wie verifizierte Gehaltsabrechnungen in der Blockchain zulässig sind, um einen Krypto-Kredit abzuschließen. Dies hätte zur Folge, dass weit mehr Nutzer Zugang zu den Krediten hätten.

Gleichzeitig wären es nicht mehr die Banken, die über Kreditvergaben entscheiden, sondern die Nutzer der Blockchain. Neben Großinvestoren könnten so auch Normal- und Geringverdiener am Wachstum teilhaben. Würden die Verträge außerdem über dezentrale Börsen angeboten, sollten die Liquiditätsprobleme der Anbieter ebenfalls nicht mehr ins Gewicht fallen.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: 8 Fragen zum Krypto-Lending, Teil 2

8 Fragen zum Krypto-Lending, Teil 1

8 Fragen zum Krypto-Lending, Teil 1

Das Krypto-Lending ist schon seit einiger Zeit ein großes Thema. Ähnlich wie das Staking ermöglicht es, Zinsen auf Kryptowährungen zu erwirtschaften. Auf diese Weise kann sich ein interessanter Hinzuverdient ergeben. Aber genauso drohen auch Verluste. Wer das Krypto-Lending nutzen möchte, um seine Kryptowährungen passiv für sich arbeiten zu lassen, sollte sich deshalb das notwendige Wissen aneignen.

8 Fragen zum Krypto-Lending, Teil 1

Und um hier einen Anfang zu machen, beantworten wir acht Fragen zum Krypto-Lending!:

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In Kryptowährungen investieren – 3 grundlegende Tipps

In Kryptowährungen investieren – 3 grundlegende Tipps

Noch vor wenigen Jahren galten Kryptowährungen bestenfalls als Spekulationsobjekt für IT-Fans. Doch inzwischen ist aus dem Nischenprodukt längst eine Anlageklasse geworden, die das Interesse von institutionellen Investoren und privaten Anlegern gleichermaßen weckt. Kryptowährungen unterliegen starken Schwankungen.

In Kryptowährungen investieren - 3 grundlegende Tipps

Hohe Preissprünge nach oben (und damit satte Gewinne) sind ebenso möglich und durchaus üblich wie Abfälle nach unten. Für Anleger, die sehr auf Sicherheit bedacht sind, eignen sich Kryptowährungen als Anlageobjekt deshalb eher nicht.

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5 Fragen zu Smart Contracts, Teil 2

5 Fragen zu Smart Contracts, Teil 2

Verglichen mit klassischen Verträgen, sind Smart Contracts eine Innovation. Verschiedene Parteien können die digitalen und intelligenten Verträge weltweit miteinander schließen. Über einen Programmcode legen die Vertragsparteien dann die vertraglichen Bedingungen und Pflichten fest. Außerdem können sie definieren, welche Aktionen automatisch stattfinden, sobald die dazugehörigen Bedingungen erfüllt sind.

5 Fragen zu Smart Contracts, Teil 2

Als Zahlungsmittel können neben herkömmlichen Geld auch Kryptowährungen in den Vertrag eingebettet werden. Es scheint nicht abwegig, dass Smart Contracts die Vertragsform von morgen werden könnten. Deshalb schauen wir uns die intelligenten Verträge einmal näher an und beantworten die fünf wichtigsten Fragen dazu.

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5 Fragen zu Smart Contracts, Teil 1

5 Fragen zu Smart Contracts, Teil 1

Smart Contracts werden im Deutschen auch intelligente Verträge genannt und sind digitale Verträge auf Basis eines Computerprogramms. Sie können weltweit zwischen den verschiedensten Vertragsparteien geschlossen werden. Über den Programmcode können die Vertragspartner dann nicht nur die Vertragsbestimmungen festlegen, sondern auch definieren, welche Abläufe automatisch stattfinden, wenn die dazugehörigen Bedingungen erfüllt sind.

5 Fragen zu Smart Contracts, Teil 1

Kryptowährungen können als Zahlungsmittel in die Verträge eingebettet werden. Insgesamt sind Smart Contracts nicht nur innovativer als klassische Verträge. Vielmehr könnten sie zur Vertragsform der Zukunft werden. Grund genug, sich die digitalen Verträge einmal näher anzuschauen.

Wir beantworten die fünf wichtigsten Fragen zu Smart Contracts!:

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Was sind Schnorr-Signaturen beim Bitcoin?

Was sind Schnorr-Signaturen beim Bitcoin?

Im November 2021 nahm eines der wichtigsten Upgrades in der Geschichte des Bitcoin seinen Anfang. Das Upgrade namens Taproot veränderte den Code der Kryptowährung maßgeblich. Ein besserer Schutz der Privatsphäre, niedrigere Netzwerkkosten und allem voran die Einführung der sogenannten Schnorr-Signaturen waren die wesentlichen Ziele des Upgrades.

Was sind Schnorr-Signaturen beim Bitcoin

In diesem Beitrag erklären wir, was Schnorr-Signaturen beim Bitcoin sind und wie sie sich auf das Signieren von Transaktionen auswirken:

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Was sind Flash Loans? Teil 2

Was sind Flash Loans? Teil 2

Ohne die Blockchain als Technologie könnten Transaktionen auf den dezentralen Finanzmärkten (DeFi) kaum stattfinden. Dabei gibt es verschiedene Instrumente, die den wirtschaftlichen Nutzen der Blockchain zusätzlich erhöhen und dezentrale Finanztransaktionen gleichzeitig schneller und effektiver machen. Zu diesen Instrumenten gehören die sogenannten Flash Loans, die im Deutschen auch als Blitzkredite bezeichnet werden.

Was sind Flash Loans Teil 2

Sie ermöglichen seit ein paar Jahren, auch im Bereich der Kryptowährungen Kredite zu nutzen. Mit dem bekannten, klassischen Bankkredit haben sie aber wenig gemeinsam.

In einem zweiteiligen Beitrag erklären wir, was Flash Loans genau sind und wie die Technologie funktioniert. Dabei haben wir in Teil 1 in das Thema eingeführt und den Ablauf kurz skizziert.

Hier ist Teil 2!:

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Was sind Flash Loans? Teil 1

Was sind Flash Loans? Teil 1

Auf den dezentralen Finanzmärkten spielt die Blockchain eine wesentliche Rolle. Ohne die Blockchain-Technologie wären dezentrale Finanztransaktionen kaum vorstellbar. Denn gerade hier kann die Dezentralisierung ihren größten Nutzen ausspielen. In der Welt der Blockchains und der Kryptowährungen gibt es verschiedene Instrumente, die den wirtschaftlichen Effekt der Blockchain steigern. Davon profitieren die dezentralen Finanzmärkte gleichermaßen.

Was sind Flash Loans Teil 1

Schließlich können neue Technologien große Vorteile bei der Geschwindigkeit und der Effektivität von Transaktionen mit sich bringen.

Ein Beispiel für so ein Instrument sind die sogenannten Flash Loans. Was es damit auf sich hat und wie das Ganze funktioniert, erklären wir in einem zweiteiligen Beitrag.

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Wie anonym ist Bitcoin wirklich? 2. Teil

Wie anonym ist Bitcoin wirklich? 2. Teil

Kryptowährungen erleben einen gewaltigen Boom. Vor allem der Bitcoin wird als Zahlungsmittel und Anlageprodukt zunehmend salonfähig. Sein Kurs schwankt zwar mitunter heftig. Doch was die Marktkapitalisierung angeht, kommt keine andere Kryptowährung an ihn heran. Dabei wird Kryptowährungen allerlei nachgesagt. So sollen sie inflations- und fälschungssicher sein, Transaktionen schneller und kostengünstiger machen und jedem Nutzer die Teilhabe an einem Zahlungssystem ermöglichen.

Wie anonym ist Bitcoin wirklich 2. Teil

Dem stehen die fehlende Regulierung von offizieller Seite und ein gewaltiger Energieverbrauch gegenüber. Ein anderes großes Thema ist die vielbeschworene Anonymität. Wie anonym der Bitcoin aber wirklich ist, klären wir in einem zweiteiligen Beitrag.

Dabei haben wir im 1. Teil die Funktionsweise von Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk beschrieben. Außerdem haben wir mit Maßnahmen begonnen, die für mehr Anonymität bei Transaktionen sorgen. Damit geht es nun auch weiter.

Adressen regelmäßig wechseln

Wie wir schon im 1. Teil erklärt haben, kann der Nutzer seine Identität und seine Privatsphäre nur dann schützen, wenn er sparsam mit seinen persönlichen Daten umgeht. Er muss wissen, wo er Daten hinterlegt hat, die mit seiner Wallet-Adresse in Verbindung gebracht werden können.

Verwendet der Nutzer dann aber für jede Transaktion auf der Blockchain die gleiche Adresse, genügt ein kleines Datenleck irgendwo, um alle diese Transaktionen auf ihn zurückzuführen. Insofern wäre es sinnvoll, unterschiedliche Wallets für verschiedene Zwecke anzulegen und die Adressen regelmäßig zu wechseln.

Welche Wallets und Adressen zu einer Person gehören und wofür sie genutzt werden, bleibt anderen verborgen. So kann der Nutzer eine Wallet-Adresse einrichten, bei der es unwichtig ist, ob die Person dahinter ermittelt werden kann. Diese Adresse kann der Nutzer dann zum Beispiel für Online-Einkäufe verwenden.

Allerdings sollte der Nutzer im Hinterkopf haben, dass auch Transaktionen zwischen den eigenen Adressen für alle Zeit auf der Blockchain gespeichert bleiben. Geht die Anonymität einer Adresse verloren, kann eine Kettenreaktion die Folge sein.

Bitcoin-Adressen geheim halten

Möchte der Nutzer nicht, dass eine Adresse mit ihm in Verbindung gebracht wird, sollte er diese Adresse nicht öffentlich machen. Das klingt logisch und einleuchtend.

Allerdings kann es natürlich Situationen geben, in denen es gerade gewünscht ist, dass die Adresse offen gelegt wird. So zum Beispiel, wenn der Nutzer Spenden sammelt oder wenn er etwas verkauft und die Zahlung in Bitcoin erfolgen soll.

Alle Informationen, die mit getätigten Käufen und Transaktionen zusammenhängen, sollte der Nutzer generell für sich behalten. Denn viele dieser Daten ermöglichen, die Person hinter der Adresse auszumachen.

Anonym surfen

Die IP-Adresse ist eine weitere Möglichkeit, um die Identität eines Nutzers aufzudecken. Sie wird zur Kommunikation im Internet genutzt und inzwischen können viele Stellen die IP-Adresse bis zum Hausanschluss zurückverfolgen.

Weil der Bitcoin ein Peer-to-Peer-Netzwerk ist, lassen sich Transaktionen mitsamt den dazugehörigen IP-Adressen nachvollziehen. Die Übertragung der Transaktionen erfolgt über sogenannte Full-Node-Clients.

Dadurch wird es aber deutlich schwerer, den richtigen Ausgangspunkt einer Transaktion aufzuspüren. Denn jeder Bitcoin Node kann mit der tatsächlichen Ausgangsquelle verwechselt werden. Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn, die eigene IP-Adresse zu verbergen.

Um das zu erreichen, kann ein Tor-Netzwerk verwendet werden. Anfragen des Nutzers an das Netzwerk schickt Tor durch die ganze Welt. Die ursprüngliche IP-Adresse kommt dadurch nicht beim Ziel an. Das Routing über die Knotenpunkte des Netzwerks erschwert eine Rückverfolgung deutlich.

Eine andere Möglichkeit ist, die IP-Adresse mithilfe eines Virtuell Private Network (VPN) zu verschleiern. Ein VPN funktioniert wie eine Art Tunnel für anonymen Datenverkehr innerhalb eines Netzwerks. Im Unterschied zu einem Tor-Netzwerk lässt ein VPN die Anfragen nicht über verschiedene Knotenpunkte im Netzwerk laufen.

Stattdessen nutzt ein VPN nur einen zentralen Node, der die eigene IP-Adresse aber verschlüsselt, bevor er die Anfrage ans Ziel weiterleitet.

Mixing-Dienste nutzen

Im Zusammenhang mit dem Bitcoin und generell Kryptowährungen gibt es mit den sogenannten Mixing-Diensten ein Konzept, das ähnlich funktioniert wie ein Tor-Netzwerk. Die Dienste zielen darauf ab, Bitcoin-Adressen schwerer zurückverfolgbar zu machen.

Dafür empfangen sie Transaktionen mit identischen Summen auf unterschiedlichen Adressen und schicken sie von dort aus weiter. Dadurch kann nicht mehr nachvollzogen werden, von welcher Adresse die ursprüngliche Transaktion ausging.

Allerdings müssen bei Mixing-Diensten zwei wesentliche Punkte beachtet werden. Der erste Punkt ist, dass es in einigen Ländern verboten ist, solche Dienste zu nutzen. Ein Blick in die Gesetzgebung des Heimatlandes ist daher unerlässlich.

Als zweiter Punkt kommt dazu, dass es unter den Anbietern durchaus das eine oder andere schwarze Schaf geben kann. Um keinen Verlust der eigenen Bitcoin zu riskieren, sollte sich der Nutzer deshalb genau über den jeweiligen Anbieter informieren.

Sollen kleine Beträge anonym über das Bitcoin-Netzwerk verschickt werden, können Mixing-Dienste eine interessante und kostengünstige Möglichkeit sein. Die legale Nutzung natürlich vorausgesetzt. Bei größeren Summen sind Mixing-Dienste teuer und nur mit großer Vorsicht zu genießen.

Fazit zur Anonymität des Bitcoin

Der Bitcoin ist weniger anonym, sondern vielmehr sehr transparent. Die Adressen und Wallets können mit den dazugehörigen Kontonummern und Konten abgeglichen werden. Es gibt bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin lediglich keine Bank, die als Mittelsmann fungiert. Und auch kein Staat kann regulierend eingreifen.

Wer die Anonymität beim Bitcoin erhöhen und seine Identität bei Zahlungen verbergen möchte, muss selbst aktiv werden und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. Doch selbst dann ist eine komplette Anonymität kaum zu realisieren.

Viele Regierungen sehen es ungern, dass ihnen in der Welt der Kryptowährungen die Handhabe fehlt. Deshalb sind sie darum bemüht, Regulierungen auf den Weg zu bringen. Ob und wie lange die Unabhängigkeit von Kryptowährungen erhalten bleibt, wird also die Zeit zeigen.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: Wie anonym ist Bitcoin wirklich? 2. Teil

Wie anonym ist Bitcoin wirklich? 1. Teil

Wie anonym ist Bitcoin wirklich? 1. Teil

Kryptowährungen boomen wie noch nie zuvor. Vor allem der Bitcoin als Urvater aller Kryptowährungen ist in aller Munde. Immerhin hat er sich seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2009 zu einem ernsthaften Zahlungsmittel entwickelt, das nicht nur enorme Wertsteigerungen verzeichnet, sondern zunehmend salonfähig wird. Der Kurs schlägt zwar immer mal wieder heftig in beide Richtungen aus.

Wie anonym ist Bitcoin wirklich 1. Teil

Trotzdem steht der Bitcoin unter den Kryptowährungen unangefochten auf Platz eins, was die Marktkapitalisierung betrifft. Kein Wunder also, dass neben Finanzmärkten und Regierungen auch die Medien dem Bitcoin viel Beachtung schenken.

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