Was sind Hard- und Soft-Forks bei Kryptowährungen?

Was sind Hard- und Soft-Forks bei Kryptowährungen?

Vor allem in jüngerer Vergangenheit finden Kryptowährungen viel Beachtung. Sie werden als Zahlungsmittel der Zukunft gehandelt und entwickeln sich zunehmend zu einer interessanten Form der Geldanlage. Doch wer einsteigen will, braucht etwas Wissen über die digitalen Währungen und die Systeme dahinter. Dabei ist im Zusammenhang mit Kryptowährungen immer wieder von Forks die Rede. Oft wird dann noch einmal zwischen Hard-Forks und Soft-Forks unterschieden.

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Was sind Hard- und Soft-Forks bei Kryptowährungen

Das englische Wort „fork“ bedeutet übersetzt Gabel. Doch was haben Gabeln mit digitalen Währungen zu tun? Wir erklären, was Hard- und Soft-Forks bei Kryptowährungen sind und wie sie funktionieren!:

Was sind Forks bei Kryptowährungen?

Was sich hinter Forks verbirgt, wird schnell klar, wenn das Wort nicht mit Gabel, sondern mit Gabelung übersetzt wird. Eine Fork von einer Kryptowährung ist nämlich nichts anderes als eine Gabelung von einer Blockchain, einer Kette oder eines Netzwerks.

Solche Abspaltungen sind oft dann ein Thema, wenn ein Blockchain-Projekt modifiziert wird. Je größer ein Projekt ist, desto schwerer wird es für die Entwickler, den Wünschen und Anforderungen aller Beteiligten gerecht zu werden. Ist eine umfangreichere Änderung notwendig, geht es deshalb oft nicht anders, als das Netzwerk aufzuteilen.

Üblicherweise gibt es zunächst eine Abstimmung, ob es überhaupt zu einer Fork kommen soll. Spricht sich ein Großteil der Miner oder Nutzer der jeweiligen Kryptowährung gegen die Fork aus, ist sie vom Tisch.

Entscheidet sich hingegen ein Großteil der Teilnehmer für die Abspaltung, muss als nächstes festgelegt werden, in welcher Art die Fork durchgeführt wird.

Was sind Hard- und Soft-Forks von Kryptowährungen?

Um den Unterschied zwischen Forks nachvollziehen zu können, muss zunächst ein weiterer Begriff bekannt sein. Bei diesem Begriff handelt es sich um Nodes. Als Nodes werden die Knotenpunkte in einem Netzwerk bezeichnet. Nodes speichern die Blockchain und stellen sie dem Netzwerk aus Nutzern bereit.

Im Optimalfall haben alle Nodes den aktuellen Konsens der Blockchain gespeichert. Aktueller Konsens meint, dass die Transaktionshistorie auf dem aktuellsten Stand ist. Damit sich alle Nodes auf eine Blockchain in identischer Form verständigen können, müssen sie mit einer kompatiblen Software arbeiten.

Soll nun im Blockchain-Projekt eine Änderung umgesetzt werden, kann die Fork entweder als Hard- oder als Soft-Fork stattfinden. Bei einer Soft-Fork bleibt die Zusammenarbeit zwischen den bisherigen und den neuen Nodes bestehen. Die aktualisierte Software führt also nicht dazu, dass Kompatibilitätsprobleme mit der alten Software und den vorhandenen Nodes auftreten.

Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass eine Soft-Fork keine Abspaltung im engeren Sinne ist. Stattdessen bewirkt eine Soft-Fork im Prinzip nur eine allgemeine Aktualisierung der Blockchain.

Bei einer Hard-Fork sieht die Sache anders aus. Weil eine Hard-Fork abwärts nicht kompatibel ist, müssen die vorhandenen Nodes ihre Software unbedingt aktualisieren. Andernfalls können die neuen Datenblöcke der Blockchain nicht berücksichtigt werden. Die Inkompatibilität zwischen den alten und den neuen Datenblöcken hat zur Folge, dass sich die neuen Blöcke abspalten.

Die Hard-Fork bewirkt damit eine echte Gabelung der Blockchain. Teilnehmer, die die Änderungen akzeptieren und die Aktualisierung vornehmen, folgen der neuen Abzweigung. Im Unterschied dazu bleiben die Teilnehmer, die sich gegen die Aktualisierung entscheiden, auf dem bisherigen Weg der ursprünglichen Blockchain.

Wie werden Forks durchgeführt?

Bei Kryptowährungen gibt es keine zentrale Instanz, die die Kontrolle ausübt und Entscheidungen trifft. Stattdessen basieren Kryptowährungen auf einem dezentralen System und um Maßnahmen wie eine Fork durchzuführen, ist eine demokratische Mehrheit notwendig.

Diese Mehrheit kann durch mehrere Methoden erzielt werden, nämlich durch eine Miner Activated Fork, eine User Activated Soft Fork oder eine Miner Activated Soft Fork.

Wie der Name schon andeutet, entscheiden bei einer Miner Activated Fork die Miner des Netzwerks darüber, ob eine Fork stattfindet. Die Miner sind diejenigen, die die Rechenleistungen erbringen, um auf diese Weise unter anderem neue Einheiten der Kryptowährung zu schürfen.

Ist die Fork bestätigt, wird sie an bestätigte Datenblöcke der Blockchain angehängt. Entsteht dadurch beispielsweise innerhalb der letzten 500 Datensätze eine Mehrheit von 60 Prozent für die Fork, kommt es zur Einführung einer neuen Version. Erreicht die Mehrheit einen noch höheren Prozentsatz, ist sogar möglich, dass eine echte Abspaltung von der bisherigen Blockchain stattfindet.

Eine User Activated Soft Fork, kurz UASF, geht auf eine Mehrheitsentscheidung der sogenannten Full Nodes zurück. Damit die Fork durchgeführt wird, muss dabei bis zu einem bestimmten Datum die Mehrzahl der Full Nodes mit der Änderung einverstanden sein. Full Nodes sind zum Beispiel beim Bitcoin die Teilnehmer, die die gesamte Blockchain gespeichert haben.

In den Wallets hingegen sind nur die Schlüssel für den Zugriff abgelegt. Dies wird als Leightweight Nodes bezeichnet.

Bei einer Miner Activated Soft Fork, kurz MASF, haben ebenfalls die Miner die Entscheidung in ihren Händen. Sie stimmen mittels Rechenpower ab und setzen damit die Fork in Gang. Das geschieht, indem die Miner ein Upgrade der Software von der Kryptowährung auf die neu vorgeschlagene Version durchführen. Anschließend können die Full Nodes die Änderung übernehmen.

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