Was ist Krypto-Staking? Teil II
Um mit Kryptowährungen Geld zu verdienen, war bisher vor allem der Handel das Mittel der Wahl. Dazu versuchte der Ableger, Coins oder Tokens möglichst günstig zu kaufen, um sie später wieder teurer zu verkaufen. Doch mit dem sogenannten Krypto-Staking gibt es nun auch die Möglichkeit, ohne einen Handel mit Kryptowährungen Gewinne zu erwirtschaften.
In einem zweiteiligen Ratgeber schauen wir uns die Sache einmal näher an. Dabei haben wir in Teil I beantwortet, was genau Krypto-Staking ist und wie es funktioniert. Außerdem haben wir den Unterschied zwischen Proof-of-Stake (PoS) und Proof-of-Work (PoW) erklärt.
Hier ist Teil II!:
Inhalt
Welche Kryptowährungen kann der Anleger staken?
Zu den Kryptowährungen, die PoS anwenden und damit ein Staking ermöglichen, zählen zum Beispiel Ethereum, Cardano und Solana, aber auch viele weniger bekannte Kryptowährungen. Eine Übersicht mit allen Währungen, die der Anleger staken kann, stellt beispielsweise die Seite www.stakingrewards.com bereit.
Dort ist auch aufgeführt, wie hoch die Belohnungen für die einzelnen Währungen aktuell ausfallen. So betragen die Staking Rewards bei Ethereum knapp vier Prozent pro Jahr.
Bei Cardano sind es knapp drei Prozent und bei Solana sogar über sieben Prozent. Die voraussichtliche Rendite ist beim Staking somit in aller Regel deutlich höher als die Zinsen, die Kunden derzeit bei Banken erhalten. Allerdings birgt das Staking auch ein höheres Risiko als etwa ein Tages- oder Festgeldkonto.
Dass die Staking Rewards unterschiedlich hoch ausfallen, lässt sich einfach erklären. Zum einen muss die Belohnung hoch genug sein, damit das Staking für den Anleger attraktiv wird.
Zum anderen dürfen nicht zu viele Anleger am Staking teilnehmen. Sonst könnte das Netzwerk überlastet sein. Die Betreiber müssen also das Gleichgewicht finden, das beim jeweiligen Krypto-Projekt richtig ist.
Wie kann der Anleger staken?
Wer staken möchte, sucht sich zuerst das Krypto-Projekt aus, das er mit seiner Einlage unterstützen will.
Wichtig dabei ist, sich nicht von hohen Belohnungen blenden zu lassen. Sie finden sich überwiegend bei Coins, die niedrige Handelspreise und stark schwankende Kurse haben.
Hat sich der Anleger für ein Krypto-Projekt entschieden, lädt er sich die dazugehörige Software herunter. Anschließend kann er zum Validator werden. Allerdings ist dafür neben viel technischem Know-how ein Computer notwendig, der rund um die Uhr online ist und Validierungen vornehmen kann.
Hinzu kommt, dass das Kapital vorhanden sein muss. Wie schon erwähnt, braucht der Anleger zum Beispiel bei Ethereum mindestens 32 Münzen als Einlage, damit er überhaupt beim Staking mitmachen kann. Bei anderen Kryptowährungen sind die Einstiegshürden zwar zum Teil wesentlich niedriger. Trotzdem bleibt diese Variante eher professionellen Anlegern vorbehalten.
Als Anfänger ist ein sogenannter Staking-Pool die bessere Wahl. Es gibt eine Vielzahl solcher Pools, die in aller Regel von großen Kryptobörsen angeboten werden.
Nutzt der Anleger eine Kryptobörse, ergibt sich der Vorteil, dass seine Einlage in der Wallet einer Börse verbleiben kann. Coins oder Tokens an eine Adresse zu transferieren, der der Anleger nicht hundertprozentig vertraut, ist immer eine schlechte Idee!
In einem Staking-Pool kann sich der Anleger als Teil einer Gemeinschaft am Staking beteiligen. Je mehr Coins oder Tokens er einbringt, desto größer sind seine Chancen, dass er ausgewählt wird, um den nächsten Block zu validieren. Die erzielten Gewinne werden anschließend anteilig aufgeteilt.
Weil die Kryptobörsen und spezialisierte Anbieter mit automatisierten Prozessen arbeiten, ist der Aufwand für den Anleger vergleichsweise klein. Eine Mindesteinlage gibt es bei einem Staking-Pool in aller Regel nicht.
Durch den Pool kann der Anleger anteilig von Belohnungen profitieren, ohne dass er eigene Hardware betreiben muss. Dafür, dass die Anbieter die Hardware bereitstellen und den Pool organisieren, behalten sie einen kleinen Teil der Staking Rewards ein.
Die Belohnungen im Pool fallen also etwas niedriger aus, als wenn der Anleger für sich alleine staken würde. Aber er hat eben auch weniger Arbeit, braucht weniger Kapital und sichert sich als Mitglied eines großen Pools die Chance, öfter Blöcke zu validieren.
Welche Risiken birgt das Staking?
Beim Staking sind die Coins und Tokens, die der Anleger als Stake einbringt, für eine bestimmte Zeit gesperrt. Bricht der Kurs zwischenzeitlich ein, fällt die Rendite möglicherweise geringer aus als bei einem Verkauf.
Es gibt zwar Anbieter, bei denen der Zeitraum flexibel bleibt. Dadurch kann sich der Anleger jederzeit vom Staking abmelden und auch Coins, die als Einlage dienten, verkaufen oder transferieren. Allerdings bringt diese Flexibilität mit sich, dass die Anbieter geringere Belohnungen anbieten.
Dazu kommen die Risiken, die weniger mit dem Staking, sondern generell mit Anlagen im Krypto-Bereich zu tun haben. Dazu zählen die stark schwankenden Kurse der meisten Kryptowährungen und die fehlende Regulierung.
Anders als beim Guthaben auf dem Bankkonto greift auch keine gesetzliche Einlagensicherung. Hat der Anleger zum Beispiel 1.000 Euro in einen Coin umgetauscht und geht er von fünf Prozent Staking Reward aus, kann er einen schönen Gewinn verbuchen, wenn alles gut läuft.
Wenn aber der Kurs in den Keller rutscht und auch die Belohnung nicht so klappt, wie gedacht, kann der Anleger viel Geld verlieren.
Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:
- Was ist Krypto-Staking? Teil I
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Thema: Was ist Krypto-Staking? Teil II
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