5 Fragen zum Online-Konto
Im Zeitalter des Internets ist Online-Banking längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Schließlich ist es auch überaus praktisch, mittels Computer, Tablet oder Smartphone mal eben einen Blick ins Konto zu werfen, um den Kontostand zu prüfen, Kontobewegungen nachzuvollziehen oder Überweisungen zu tätigen.
Der Weg zur Bankfiliale entfällt auf diese Weise und die Öffnungszeiten spielen keine Rolle. Dabei gibt es Online-Konten sowohl von Direktbanken als auch von Filialenbanken.
Und meist sind die Gebühren bei einem Internet-Konto niedriger als bei einem klassischen Girokonto. Trotzdem ist ein Online-Konto nicht für jeden eine gute Lösung.
Wir beantworten die fünf wichtigsten Fragen rund ums Online-Konto!:
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Inhalt
Was bietet ein Online-Konto?
Ein Online-Konto funktioniert im Prinzip genauso wie ein klassisches Girokonto und bietet einen vergleichbaren Leistungsumfang. Der Kontoinhaber kann also – so wie er es aus der Bankfiliale kennt – beispielsweise den Kontostand abfragen, Überweisungen tätigen und Daueraufträge einrichten. Die Bewegungen auf seinem Konto sieht er über seinen Zugang zum Online-Banking. Das Besondere am Online-Konto ist, dass der Kontoinhaber immer dann Zugriff auf sein Konto hat, wenn er mit dem Internet verbunden ist. Das Endgerät und der Standort spielen dabei genauso wenig eine Rolle wie die Uhrzeit. Alles, was der Kontoinhaber braucht, ist also eine Internetverbindung.
Für die meisten Arbeitnehmer, Rentner und sonstigen Privatpersonen sollte der Leistungsumfang eines Online-Kontos locker ausreichen. Gewerbetreibende und Freiberufler können ihr Konto ebenfalls online führen. Allerdings brauchen sie ein spezielles Kontomodell. Denn ein Konto für Selbstständige unterliegt besonderen gesetzlichen Vorgaben.
Ein Minuspunkt vom Online-Konto kommt dann zum Tragen, wenn es um Leistungen geht, die nur in der realen Welt abgewickelt werden können. Dazu gehört beispielsweise das Aus- und Einzahlen von Bargeld. Nimmt der Kontoinhaber regelmäßig solche Aktivitäten vor, sollte er sich zuvor im Preis- und Leistungsverhältnis der Bank schlau machen, ob diese Leistungen möglich sind und welche Kosten dafür anfallen.
Kann der Kontoinhaber gar kein Bargeld auf sein Girokonto einzahlen oder muss er dafür die Automaten einer bestimmten Bank nutzen, kann es letztlich sinnvoller sein, sich für eine Filialbank zu entscheiden. Doch auch hier ist ein Blick ins Kleingedruckte wichtig:
Führt der Kontoinhaber sein Girokonto als Online-Konto bei einer Filialbank, kann er zwar in aller Regel auch den Service vor Ort nutzen. Allerdings sind die Gebühren für die Dienste dann mitunter höher. Denn die Idee vom Online-Konto ist ja eigentlich, auf den Filialservice zu verzichten.
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Wie teuer ist ein Online-Konto?
Ob und in welcher Höhe Gebühren für ein Online-Konto in Rechnung gestellt werden, hängt von der jeweiligen Bank ab. Grundsätzlich ist es so, dass ein Online-Konto kostengünstiger ist als ein klassisches Girokonto. Das gilt jedenfalls solange, wie der Bankkunde seine Bankgeschäfte auch wirklich online abwickelt.
Als Kunde einer Filialbank kann der Kontoinhaber zunächst das Online-Banking für sein bestehendes Konto freischalten lassen. Oder er kann auf ein Online-Kontomodell seiner Bank umsteigen. Auf diese Weise kann er testen, ob er mit dem Internet-Konto zurechtkommt und alle Leistungen hat, die er braucht.
Sparen kann der Kontoinhaber in aller Regel dann, wenn er zu einer Direktbank wechselt. Da Direktbanken keine Filialen betreiben, geben sie die Einsparungen zumindest anteilig an ihre Kunden weiter. Allerdings muss der Kunde hier mitunter bei Bankgeschäften Abstriche machen, die online nicht abgewickelt werden können.
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Ist ein Online-Konto sicher?
So mancher Bankkunde zögert noch, sein Girokonto als reines Online-Konto zu führen. Sicherheitsbedenken sind ein Grund für die Vorsicht. Doch wie sicher oder unsicher das Online-Banking ist, hängt letztlich von allen Beteiligten ab.
Die Banken arbeiten mit verschiedenen Sicherheitsverfahren, die sie zudem immer wieder aktualisieren oder verändern, um so Sicherheitslücken zu schließen. Ein Beispiel dafür sind die TAN-Listen auf Papier, die mittlerweile abgeschafft wurden.
Stattdessen erzeugt der Kontoinhaber eine TAN für das jeweilige Bankgeschäft jetzt selbst und erst in dem Moment, in dem er die Nummer braucht. Dazu lässt er sich die TAN per SMS zuschicken, erzeugt sie mit einem kleinen Generator oder scannt einen Barcode mit einem Lesegerät.
Der Kontoinhaber wiederum sollte das Betriebssystem seines Computers samt Antiviren-Programm stets auf einem aktuellen Stand halten. Außerdem sollte er seine Bankdaten gut hüten. Gut ist außerdem, wenn er für Transaktionen zwei getrennte Geräte nutzt, sich die TAN also beispielsweise nicht per SMS zuschicken lässt, wenn er sein Konto per App auf dem Smartphone öffnet.
Hält der Kontoinhaber die üblichen Sicherheitsregeln rund ums Internet und Konto ein, ist ein Online-Konto jedenfalls genauso sicher wie ein herkömmliches Girokonto.
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Wie findet der Kunde das richtige Online-Konto?
Um das passende Online-Konto für sich zu finden, kann der Bankkunde entweder die Webseiten der verschiedenen Banken aufrufen und sich dort über die vorhandenen Kontomodelle informieren.
Oder er nutzt ein Vergleichsportal. Wichtig bei einem Preisvergleich ist aber, dass der Bankkunde auf das Kleingedruckte achtet. Denn Banken bewerben ihre Konten zwar gerne als kostenlos, beziehen dieses Versprechen jedoch nur auf die Kontoführungsgebühren. Die Kosten für andere Leistungen werden nicht erwähnt.
Ein anderer Punkt, auf den der Bankkunde bei einem Online-Konto unbedingt achten sollte, ist, wie es mit Geldautomaten in seiner näheren Umgebung aussieht. Denn die Kostenersparnis ist schnell dahin, wenn jedes Geldabheben mit mehreren Euro zu Buche schlägt.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass Direktbanken die Bargeldversorgung teilweise über eine Kreditkarte bereitstellen. Doch einige Volksbanken und Sparkassen akzeptieren keine Kreditkarten von gewissen Direktbanken. Hier kann sich der Kontoinhaber dann nicht mit Bargeld versorgen und müsste sich einen anderen Geldautomaten suchen – was in einer ländlichen Region nicht immer so einfach klappt.
Eine schlechte Schufa ist kein Hindernis.
Selbst wenn es um die Bonität nicht allzu gut steht, kann der Bankkunde ein Online-Konto eröffnen. Denn sowohl Filial- als auch Direktbanken sind gesetzlich dazu verpflichtet, zumindest ein Basiskonto zur Verfügung zu stellen.
Ein Basiskonto ist ein Girokonto für den alltäglichen Zahlungsverkehr, bietet aber teils eingeschränkte Funktionen. So räumt die Bank zum Beispiel keinen Kredit ein – weder als Dispokredit noch mittels Kreditkarte. Nun wickeln Direktbanken die Bargeldversorgung aber teilweise über eine Kreditkarte ab. Ist diese beim Basiskonto nicht dabei, sollte der Bankkunde deshalb vorher nachfragen, wie er an Bargeld kommt.
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Wie wird ein Online-Konto eröffnet?
Wie bei jedem Girokonto muss der Bankkunde auch bei der Eröffnung eines Online-Kontos ein Formular ausfüllen und seine Identität nachweisen. Allerdings geht der Bankkunde dafür nicht in eine Bankfiliale. Stattdessen ruft er zuerst das Antragsformular für das Konto auf. Das Formular ist auf der Internetseite der Bank hinterlegt. Das ausgefüllte Antragsformular druckt der Bankkunde aus und schickt es per Post an die Bank. Sofern Kopien von weiteren Unterlagen eingereicht werden müssen, ist das auf dem Formular angegeben.
Für den Nachweis der Identität nutzen viele Banken das Post-Ident-Verfahren. Dabei muss der Bankkunde dem Mitarbeiter der Post seinen Personalausweis zeigen, wenn er das Antragsformular abschickt. Der Post-Mitarbeiter überprüft die Daten. Die Angaben für den eigentlichen Antrag auf das Konto sieht er aber nicht, denn der Antrag befindet sich in einem verschlossenen Umschlag. Der Post-Mitarbeiter kontrolliert wirklich nur die Identität des Antragsstellers. Bei einigen Banken kann der Bankkunde seine Identität auch durch ein Video-Verfahren nachweisen.
Wie schnell der Bankkunde sein neues Online-Konto dann nutzen kann, ist je nach Bank verschieden. Nachdem die Bank den Antrag geprüft und das Online-Konto eingerichtet hat, bekommt der Bankkunde mehrere Briefe. Sie enthalten die Unterlagen für das Online-Banking, die Giro- und Kreditkarte zum Konto und die PINs für die Karten. Ein paar Tage dauert es also auf jeden Fall, bis der Bankkunde alle Unterlagen hat und vollen Zugriff auf sein Online-Konto hat.
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Thema: 5 Fragen zum Online-Konto
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