Die wichtigsten Tipps zum Dispokredit

Die wichtigsten Tipps zum richtigen Umgang mit dem Dispokredit 

So ein Dispositionskredit, der umgangssprachlich auch kurz als Dispokredit oder nur Dispo bezeichnet wird, ist an sich schon recht angenehm. Schließlich erweitert er den finanziellen Spielraum und stellt sicher, dass Abbuchungen vom Konto innerhalb des eingeräumten Rahmens auch dann noch möglich sind, wenn das Guthaben bereits aufgebraucht ist. 

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Anders als andere Kredite muss der Dispokredit dabei meist nicht gesondert beantragt werden, denn die meisten Banken räumen ihn bei entsprechender Bonität unmittelbar bei der Kontoeröffnung oder nach einer bestimmten Laufzeit automatisch ein. 

Die Höhe des Kreditrahmens hängt üblicherweise von der Höhe der monatlichen Geldeingänge ab. Der zweite große Unterschied zu anderen Krediten besteht darin, dass der Dispokredit nicht in regelmäßigen Monatsraten zurückgezahlt werden muss.

Ist das Konto durch einen Geldeingang oder eine Einzahlung wieder im Plus, ist damit automatisch auch der aktuell in Anspruch genommene Dispokredit getilgt. Der Haken an einem Dispokredit ist aber, dass sich Banken und Sparkassen diese Kreditvariante mitunter sehr teuer bezahlen lassen. 

Bei einem Treffen mit dem Bundesfinanzminister haben die Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft zwar eine Erklärung unterzeichnet, dass sie eine verbesserte Refinanzierungssituation auch auf die Konditionen für Finanzierungsangebote übertragen würden. Das bedeutet mit anderen, einfachen Worten, dass die Kreditzinsen spürbar sinken sollten. Bislang ist davon aber vor allem bei Dispokrediten nur wenig zu spüren. 

Noch teurer wird das Ganze, wenn der Dispositionsrahmen ausgereizt ist und Zinsen für den sogenannten Überziehungskredit fällig werden. Um die Kosten überschaubar zu halten, ist es daher ratsam und wichtig, den an sich vorteilhaften Dispositionskredit richtig zu nutzen. 

Die wichtigsten Tipps zum richtigen Umgang mit dem Dispokredit
fasst die folgende Übersicht zusammen:

Den Dispokredit nur als kurzfristige Lösung nutzen.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, den Dispokredit zu nutzen, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Ist das Geld aufgebraucht, aber müssen noch Rechnungen bezahlt werden, oder können dringend notwendige Anschaffungen nicht bis zum nächsten Geldeingang verschoben werden, bietet sich der Dispokredit als Zwischenlösung an. 

Allerdings sollte der Dispokredit tatsächlich eine kurzfristige Zwischenlösung bleiben und das Konto innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit wieder ausgeglichen werden können. Als dauerhafte Lösung ist der Dispokredit nicht geeignet, denn dazu ist er viel zu teuer. Wer also schon im Vorfeld weiß, dass sein Konto längere Zeit deutlich im Minus bleiben wird, sollte sich für eine andere Finanzierungsvariante entscheiden. 

Einen günstigen Anbieter suchen.

Das Zinsniveau bei Dispokrediten ist insgesamt hoch, aber dennoch gibt es deutliche Unterschiede. Während einige Banken weit über 15 Prozent Zinsen verlangen, liegen die Zinssätze bei anderen Banken deutlich unter zehn Prozent. 

Die günstigsten Konditionen bieten häufig Direktbanken, aber auch bei Filialbanken lassen sich mitunter attraktive Angebote finden. Wer davon ausgeht, dass er seinen Dispokredit regelmäßig in Anspruch nehmen wird, kann also durchaus über einen Wechsel nachdenken.

Wichtig vor einem Wechsel ist aber, nicht nur die Zinsen für den Dispokredit zu vergleichen, sondern auch auf die übrigen Konditionen zu achten. Hierzu gehören beispielsweise die Kontoführungsgebühren oder auch, wie viele Geldautomaten im Umkreis kostenfrei genutzt werden können.   

Den Dispokredit umschulden.

Wer einen Dispokredit in Anspruch nimmt und feststellt, dass das Konto so schnell nicht mehr aus dem Minus kommt, sollte eine Umschuldung in Erwägung ziehen. Selbst ein Dispokredit zu verhältnismäßig günstigen Konditionen ist in aller Regel immer noch deutlich teurer als ein herkömmlicher Ratenkredit. Allerdings sollte der Ratenkredit tatsächlich nur für den Ausgleich des Kontos verwendet werden. 

So mancher Kreditnehmer erliegt der Versuchung, mehr Geld aufzunehmen als notwendig, um sich auch noch die eine oder andere Anschaffung zu gönnen. Dies kann allerdings schnell in die Schuldenfalle führen.

Eine Alternative zu einem Ratenkredit kann ein sogenannter Rahmenkredit sein. Dieser funktioniert vom Prinzip her genauso wie ein Dispokredit, wird allerdings fest mit der Bank vereinbart und in regelmäßigen Monatsraten zurückbezahlt. 

Einen Notgroschen ansparen.

Der effektivste Weg, um hohe Zinsen zu vermeiden, besteht darin, den Dispositionskredit erst gar nicht in Anspruch zu nehmen. Dies ist natürlich oft leichter gesagt als getan. Wird aber regelmäßig ein kleiner Notgroschen angespart, ist früher oder später ein finanzielles Polster vorhanden, auf das im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann. 

Dabei ist es nicht notwendig, große Summen zurückzulegen, sondern es reicht schon aus, wenn jeden Monat ein paar Euro angespart werden. Sinnvoll ist dabei aber, dieses Geld beispielsweise auf ein Tagesgeldkonto einzuzahlen.

Dies liegt zum einen daran, dass das Geld hier verzinst wird. Zum anderen gibt es aber noch einen psychologischen Effekt, denn Geld, das irgendwo auf einem Konto liegt und erst abgehoben werden muss, wird nicht so schnell ausgegeben wie Geld, das beispielsweise einfach aus einer Spardose herausgeholt werden kann. 

Hilfe in Anspruch nehmen.

Wer mit seinem Konto ins Minus gerutscht ist, den Dispokredit ständig ausreizt oder überzieht und weiß, dass sich seine finanzielle Situation so schnell nicht ändern wird, sollte nach Möglichkeiten suchen, um seine Finanzen besser in den Griff zu bekommen. Eine bewährte Möglichkeit hierbei ist, ein Haushaltsbuch zu führen, in dem alle Einnahmen und alle Ausgaben erfasst werden. 

Viele wissen nämlich nicht, wofür sie ihr Geld eigentlich genau ausgeben. Ein anderer Trick besteht darin, jeden Monat eine bestimmte Summe abzuheben, einzuteilen und Einkäufe nur bar zu bezahlen. So ist es wesentlich leichter, den Überblick zu behalten. Wer alleine keinen Ausweg findet, sollte sich unbedingt professionelle Hilfe suchen. 

Die Berater in anerkannten Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen von Wohlfahrtsverbänden, Kommunen und Verbraucherzentralen helfen kostenlos dabei, Finanzsanierungspläne auszuarbeiten und mit Gläubigern zu verhandeln.

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