Die grössten Risikofaktoren bei Gold als Geldanlage

Übersicht: Die größten Risikofaktoren bei Gold als Geldanlage 

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten besinnen sich Anleger gerne auf die guten alten, bewährten Werte. Verunsichert durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise, besorgt um den Euro und die Zukunft unseres Finanzmarktsystems und verängstigt durch eine möglicherweise drohende Inflation, setzen viele auf Geldanlagen, die als sicher gelten. 

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Neben Immobilien gehört hierzu auch Gold. So sicher, wie viele glauben, ist Gold als Geldanlage aber keineswegs. 

 

Übersicht: Die größten Risikofaktoren bei Gold als Geldanlage

Es gibt eine Reihe an Anlageformen rund ums Gold, aber bei Goldsparplänen, -Aktien, -Fonds, -Zertifikaten oder -ETCs ist das Gefühl von Sicherheit nicht ganz so groß. Aus diesem Grund ist für viele der Kauf von Goldmünzen oder -barren die Variante, die am nächsten liegt, wenn es darum geht, in Gold zu investieren. 

Dies ist auch durchaus verständlich, denn schließlich bringt es diese Anlageform mit sich, dass der Anleger den Gegenwert für sein Geld buchstäblich in den Händen halten kann. Viele übersehen allerdings die Nachteile und Risikofaktoren von physischem Gold als Anlageform. 

Hierzu gehören insbesondere folgende: 

Gold schützt nicht vor Verlusten.

In den vergangenen Monaten kannte der Goldkurs eigentlich nur einen Weg, nämlich nach oben. Wer einen Teil seines Vermögens bereits in Gold angelegt hat, kann sich somit über satte Wertsteigerungen freuen und auch für denjenigen, der den Familienschmuck zu Geld machen möchte oder muss, ist ein guter Zeitpunkt gekommen. 

Aber bei aller Begeisterung darf nicht vergessen werden, dass Gold keinesfalls vor Verlusten geschützt ist. Natürlich ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Gold jemals wertlos werden wird. Allerdings unterliegt auch der Goldkurs Schwankungen, kann sich also jederzeit ändern. 

In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass Gold spürbar an Wert verlor. So fiel der Goldpreis im Jahre 2008 beispielsweise um satte 30 Prozent. 

Gold wird nicht zum reinen Goldpreis verkauft.

Generell gilt, dass Zeiten, in denen eine bestimmte Anlageform besonders gefragt und daher auch dementsprechend teuer ist, selten gute Zeiten für ein Investment in diese Anlageform sind. Durch den hohen Kurs ist Gold derzeit teuer und ob der Kurs noch weiter steigen wird, sich ein Investment jetzt also noch lohnt, kann niemand voraussagen. 

Hinzu kommt aber noch, dass Gold in aller Regel nicht zum reinen Goldpreis verkauft wird. Möchte ein Anleger eine Anlagemünze oder einen Barren kaufen, erhöht sich der Kaufpreis um einen Aufschlag auf den offiziellen Goldkurs. Wie hoch dieser Aufschlag ausfällt, hängt vom jeweiligen Anbieter ab, zehn Prozent und mehr sind jedoch keine Seltenheit.  

Bei Gold ist das Währungsrisiko ein Risikofaktor.

Auf dem Weltmarkt wird der offizielle Goldkurs in US-Dollar gehandelt. Für den Anleger hierzulande bringt dies ein Währungsrisiko mit sich, das nicht unterschätzt werden sollte. So kann es durchaus passieren, dass ein Anleger, der seine Goldmünzen oder Goldbarren in Euro gekauft hat, trotz steigendem Goldkurs Verluste macht. 

Dies kann dann der Fall sein, wenn der Goldpreis in US-Dollar zwar steigt, der US-Dollar aber gleichzeitig gegenüber dem Euro abgewertet wird. Eine solche Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro ist übrigens auch eine Erklärung dafür, weshalb die Anleger in Deutschland bislang nicht so sehr von dem enormen Kursanstieg profitiert haben wie die Anleger in den USA. Wird der Anstieg des Goldpreises nicht in US-Dollar, sondern in Euro ausgedrückt, ist er nämlich gar nicht mehr so enorm.

Gold erwirtschaftet nichts.

Investiert ein Anleger in Gold, spekuliert er ausschließlich auf einen weiteren Kursanstieg. Einen Gewinn kann er nämlich nur dann machen, wenn der Goldpreis weiter steigt und damit höher ist als der Preis, den der Anleger beim Kauf seines Goldes bezahlt hat. 

Die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem aktuellen Goldkurs ist der einzige Gewinn, der durch Gold erzielt werden kann. Ansonsten liegt das Gold lediglich im Bankschließfach, erwirtschaftet aber keine weiteren Einnahmen. Zinsen wie bei Sparbriefen und Festgeld oder Dividenden wie bei Aktien gibt es bei Gold nämlich nicht.  

Gold verursacht Kosten.

Wer sein Geld in Form von Goldmünzen oder Goldbarren anlegt und sich damit aus dem Sicherheitsdenken heraus für einen beständigen Wert entscheidet, wird sein Gold vermutlich nicht in irgendeiner Schublade zu Hause aufbewahren. 

Die meisten Anleger lagern ihr Gold sicher in einem Bankschließfach, allerdings werden hierfür Gebühren fällig. Dabei reicht die Summe, mit der der Inhalt des Bankschließfachs standardmäßig versichert ist, aber nicht immer aus. In diesem Fall muss unter Umständen eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden, die weitere Kosten verursacht.  

Gold muss nicht zwingend einen hohen Gegenwert erzielen.

Viele Anleger werten Gold deshalb als sichere Geldanlage, weil Gold schon seit jeher einen Gegenwert hat und diesen vermutlich auch nie verlieren wird. Dies ist soweit auch richtig, fraglich ist aber, wie wertvoll Gold im Ernstfall wirklich ist. 

Wer sein Gold beispielsweise aus absoluter Not heraus verkaufen muss, wird von einem findigen Geschäftsmann für seine Münzen oder Barren vermutlich weit weniger Geld bekommen als sein Gold eigentlich wert ist. In schweren Krisenzeiten hingegen, in denen Lebensmittel und andere für das Leben notwendige Güter knapp sind, stellt sich die Frage, was und wie viel jemand für eine Goldmünze erhält und ob sich überhaupt jemand findet, der bereit ist, seine Ware gegen Gold zu tauschen.

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